Migranten-Abwehr
Zypern baut 11 km langen Grenzzaun zum Nordteil
Zur Abwehr von Migranten aus dem türkisch-zypriotischen Norden baut Nikosia eine Absperrung entlang der Trennungslinie zwischen Süd- und Nordzypern. Die Regierung der Inselrepublik habe bereits die EU darüber informiert, berichtete der Staatsrundfunk (RIK). Die Absperrung zur 1983 einseitig ausgerufenen Türkischen Republik Nordzypern werde zunächst elf Kilometer lang sein, hieß es.
Zypriotische Medien zeigten die ersten Fotos von der Stacheldraht-Absperrung im Westen der Hauptstadt Nikosia. Die Sicherheitsbehörden Zyperns greifen immer wieder Migranten auf. In ihrer Mehrheit kommen sie aus Syrien und Afghanistan über die Türkei in den türkisch-zypriotischen Norden und erreichen dann den Süden der Inselrepublik im östlichen Mittelmeer - und damit EU-kontrolliertes Gebiet.
Zahl der Flüchtlinge drastisch gestiegen
Der zypriotische Präsident Nikos Anastasiades hatte sich wiederholt besorgt über die Lage auf der kleinen Mittelmeerinsel geäußert und Hilfe bei der EU beantragt. Mehr als 3,5 Prozent der Bevölkerung seien Flüchtlinge, sagte er. In den vergangenen Jahren sei die Zahl der Migranten, die nach Zypern gekommen seien, dramatisch gestiegen.
Polizeiangaben zufolge wurden 2019 knapp 10.000 Migranten auf der Touristeninsel aufgegriffen. 2016 waren es 2936 gewesen, 2017 dann schon 4582 und 2018 stieg die Zahl auf 7761. Angaben für die Jahre 2020 und 2021 liegen noch nicht vor.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.