Telekom-Manager:

„LTE-Nutzer merken bei 5G keinen Unterschied“

Digital
12.03.2021 10:52

Das Netz für den neuen Mobilfunkstandard 5G befindet sich mitten im Aufbau. Noch sind die Tarife aber teuer und die Netze löchrig. Mit dem Umstieg kann sich der Konsument da Zeit lassen - und er würde in Deutschland auch kaum einen Unterschied merken, wenn er einen 5G-Vertrag abschließt, gesteht ein Manager der Deutschen Telekom ein.

In einem Technologie-Podcast des TV-Senders NTV auf die Vorteile von 5G angesprochen, erklärt Hagen Rickmann, der bei der Deutschen Telekom die Geschäftskundensparte leitet, dass die Kunden von 5G derzeit noch wenig merken würden - selbst, wenn sie schon Empfang hätten.

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Wenn sie telefonieren, merken sie keinen Unterschied. Wenn sie im Internet surfen und schon mit LTE unterwegs sind, sprich 4G, merken sie auch keinen Unterschied, wenn sie gut versorgt sind.

Hagen Rickmann, Deutsche Telekom

„Wenn sie telefonieren, merken sie keinen Unterschied. Wenn sie im Internet surfen und schon mit LTE unterwegs sind, sprich 4G, merken sie auch keinen Unterschied, wenn sie gut versorgt sind.“ Am ehesten merke man die Vorteile von 5G, wenn man selbst Inhalte hochlade. Da werde man mit der Zeit schon einen Tempovorteil wahrnehmen. Aber auch hier sei mit vorhandenen LTE-Technologien auch ohne 5G schon einiges möglich.

Ausbau vor allem im 2,1-Gigahertz-Bereich
Der Grund für die überschaubaren Geschwindigkeitsvorteile von 5G liegt in den bisher ausgebauten Frequenzen, erklärt das IT-Portal Golem.de. Die Deutsche Telekom baue vor allem im Frequenzbereich von 2,1 Gigahertz aus, der maximal Datenraten von 225 Megabit pro Sekunde ermögliche. Das schaffe man, wenn der Empfang stimmt, auch im LTE-Netz: In der letzten Ausbaustufe von LTE-Advanced schafft das 4G-Netz bis zu 1000 Megabit Down- und bis zu 400 Megabit Upload - bei optimalen Rahmenbedingungen.

Höhere Frequenzen haben weniger Reichweite
Noch mehr Tempo - 5G soll tief in den Gigabit-Bereich vordringen - sei erst möglich, wenn Sendeanlagen im Frequenzspektrum von 3,5 Gigahertz zugeschaltet werden. In Zukunft soll dann sogar auf der 26-Gigahertz-Frequenz 5G-Mobilfunk stattfinden.

Kleinzellen wie diese können an Straßenlaternen oder belebten Orten montiert werden, um das 5G-Netz zu verstärken. (Bild: Dominik Erlinger)
Kleinzellen wie diese können an Straßenlaternen oder belebten Orten montiert werden, um das 5G-Netz zu verstärken.

Hier sind weit höhere Datenraten zu erwarten, allerdings auch geringere Reichweite: Je höher die Frequenz, umso schlechter breiten sich Funkwellen aus. Hier kommen die sogenannten Kleinzellen ins Spiel: Kompakte 5G-Antennen für Straßenlaternen oder Hausfassaden, die künftig in großer Stückzahl ein feinmaschiges Netz im hohen Frequenzbereich bilden sollen.

5G-Netzausbau dauert noch Jahre
Hierzulande hat man mit dem 5G-Ausbau im Frequenzbereich der 3,4 bis 3,8 Gigahertz begonnen: Die dafür nötigen Frequenzen wurden 2019 an die Mobilfunknetzbetreiber versteigert und bisher vorrangig im urbanen Raum ausgebaut. Im Vorjahr wurden 5G-Frequenzen in den Bereichen 700, 1500 und 2100 Megahertz versteigert, die für die großflächige Versorgung am Land wichtig sind, aber nicht so hohe Datenraten liefern.

Mit dem Abschluss des Netzausbaus und fast flächendeckender Verfügbarkeit rechnet das für Telekommunikation zuständige Landwirtschaftsministerium in seiner 5G-Strategie vom April 2020 bis Ende 2025. Bis Ende 2023 sollen die Hauptverkehrswege mit 5G abgedeckt sein. Aktuell findet man 5G-Anlagen noch vor allem in Ballungsräumen.

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