Erneut verlegt
Alexej Nawalny laut Bericht in Straflager gebracht
Der inhaftierte russische Oppositionspolitiker Alexej Nawalny ist nach Angaben seiner Anwälte erneut verlegt worden. Er soll vom Gefängnis in der Stadt Koltschugino in eine nahegelegene Strafkolonie gebracht worden sein, um dort seine zweieinhalbjährige Haftstrafe zu verbüßen. Er war wegen Verstoßes gegen Bewährungsauflagen in einem umstrittenen Schnellverfahren verurteilt worden.
Nawalny habe das bisherige Gefängnis in der Region Wladimir verlassen, hieß es auf Nawalnys Twitter-Account am Freitag unter Berufung auf seine Anwälte. „Unter verschiedenen Vorwänden“ habe man Alexej nicht besuchen können. Erst um 14 Uhr sei man informiert worden, dass er nicht mehr da sei. Im Gefängnis in der Stadt Koltschugino war der Kremlkritiker die vergangenen Wochen in Quarantäne.
Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Tass soll der Kreml-Kritiker jetzt in die Strafkolonie IK-2 bei Pokrow rund 100 Kilometer östlich von Moskau verlegt worden sein. Offiziell ist das nicht - eine Sprecherin des staatlichen Strafvollstreckungsdiensts sagte, dass sie wegen des Datenschutzes keine Informationen über den Aufenthaltsort Nawalnys preisgeben könne.
Der Kreml-Kritiker hatte 2020 einen Giftanschlag in Russland überlebt und war in Deutschland ärztlich behandelt worden. Bei seiner Rückkehr in seine Heimat im Jänner wurde er festgenommen, weil er während seiner Abwesenheit gegen Bewährungsauflagen aus einer früheren Verurteilung wegen Untreue verstoßen haben soll.
Ein Gericht wandelte die frühere Bewährungsstrafe in eine Haftstrafe um. Die Verurteilung wurde international scharf kritisiert, weltweite Proteste waren die Folge. Die Europäische Union und die USA haben deswegen neue Sanktionen gegen Russland verhängt.
Quelle: APA/Reuters
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