Erneut verlegt

Alexej Nawalny laut Bericht in Straflager gebracht

Ausland
12.03.2021 19:07

Der inhaftierte russische Oppositionspolitiker Alexej Nawalny ist nach Angaben seiner Anwälte erneut verlegt worden. Er soll vom Gefängnis in der Stadt Koltschugino in eine nahegelegene Strafkolonie gebracht worden sein, um dort seine zweieinhalbjährige Haftstrafe zu verbüßen. Er war wegen Verstoßes gegen Bewährungsauflagen in einem umstrittenen Schnellverfahren verurteilt worden. 

Nawalny habe das bisherige Gefängnis in der Region Wladimir verlassen, hieß es auf Nawalnys Twitter-Account am Freitag unter Berufung auf seine Anwälte. „Unter verschiedenen Vorwänden“ habe man Alexej nicht besuchen können. Erst um 14 Uhr sei man informiert worden, dass er nicht mehr da sei. Im Gefängnis in der Stadt Koltschugino war der Kremlkritiker die vergangenen Wochen in Quarantäne.

Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Tass soll der Kreml-Kritiker jetzt in die Strafkolonie IK-2 bei Pokrow rund 100 Kilometer östlich von Moskau verlegt worden sein. Offiziell ist das nicht - eine Sprecherin des staatlichen Strafvollstreckungsdiensts sagte, dass sie wegen des Datenschutzes keine Informationen über den Aufenthaltsort Nawalnys preisgeben könne.

Der Eingang zur Strafkolonie IK-2, in der Alexej Nawalny seine Haftzeit verbringen soll. (Bild: APA/AFP/Dimitar DILKOFF)
Der Eingang zur Strafkolonie IK-2, in der Alexej Nawalny seine Haftzeit verbringen soll.

Der Kreml-Kritiker hatte 2020 einen Giftanschlag in Russland überlebt und war in Deutschland ärztlich behandelt worden. Bei seiner Rückkehr in seine Heimat im Jänner wurde er festgenommen, weil er während seiner Abwesenheit gegen Bewährungsauflagen aus einer früheren Verurteilung wegen Untreue verstoßen haben soll.

Kreml-Kritiker Alexej Nawalny wurde zuletzt zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt. (Bild: AP)
Kreml-Kritiker Alexej Nawalny wurde zuletzt zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt.

Ein Gericht wandelte die frühere Bewährungsstrafe in eine Haftstrafe um. Die Verurteilung wurde international scharf kritisiert, weltweite Proteste waren die Folge. Die Europäische Union und die USA haben deswegen neue Sanktionen gegen Russland verhängt.

Quelle: APA/Reuters

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt