Nach dem Anklagevortrag der Staatsanwältin bleibt Fassungslosigkeit: Über acht Jahre lang soll ein Pinzgauer seine Stieftochter grausam misshandelt haben. Er quälte sie mit Strafarbeiten, verging sich wöchentlich an ihr - filmte dies sogar. Doch der Mann bestritt: Es habe nur einvernehmlichen Sex gegeben. Prozess vertagt.
Das Opfer war erst neun, als der Stiefvater mit dem Missbrauch begann: „Das Kind weinte vor Schmerzen“, schilderte Staatsanwältin Sandra Wimmer im Landesgericht. Der Mann steigerte sich mit der Zeit, so Wimmer, die von „gewalttätigen Übergriffen“ sprach. „Wenn sie nicht machte, was er wollte, schlug er sie“, so die Anklägerin. „Aus Angst gehorchte das Mädchen“ und ließ die wöchentlichen Vergewaltigungen über sich ergehen.
Opfer leidet an psychischen Folgen
Das Opfer leide an einer posttraumatischen Belastungsstörung – der Gutachterin habe sie die Vorfälle auch „erlebnisfundiert“ geschildert, war zu hören. Doch der in U-Haft sitzende Angeklagte bezichtigte das Mädchen der Lüge: „Sie hat schon immer und viel gelogen.“ Er räumte nur ein, Ohrfeigen ausgeteilt zu haben. Und er spricht von einvernehmlichem Sex – viermal bevor sie 16 war. „Ich habe mich hinreißen lassen, sie zu fragen.“ Bei der Erzählung sparte er mit Details. Eine Richterin meinte: „Sie schildern dies, als wären sie ins Bordell gegangen.“ Dass er seit 2014 Kinderpornos schaue, bestritt er auch nicht. Es wurde vertagt.
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