Wann wird geküsst?

Sieben persönliche Fragen an Corona-Experten

Österreich
13.03.2021 21:17

Sie erklären das Virus, forschen zu Impfstoffen, analysieren Maßnahmen, beraten die Politik, führen Studien durch - und bringen seit Beginn der Pandemie die Wissenschaft in unseren Alltag. Aber wie sieht der Alltag der Experten aus? Wie feiern sie Ostern, und wo verbringen sie ihren Urlaub? Die „Krone“ stellte sieben persönliche Fragen. Die Antworten lassen schmunzeln und geben Grund zur Hoffnung.

Frage 1: Wann wird der Alltag wieder wie zuvor?

Barbara Juen: Der Alltag wird mit hoher Voraussicht nicht so werden wie zuvor, aber es wird schrittweise wieder Normalität einkehren und wir werden eventuell neue Dinge wie etwa das Maske-Tragen in der Grippesaison als „normal“ empfinden. Man kann also nicht einen Zeitpunkt benennen, an dem alles ist, als wäre nichts gewesen, das passiert nach keiner Katastrophe, wir müssen zu einer neuen Form der Normalität finden, die uns hoffentlich besser befähigt, in Zukunft mit solchen Bedrohungen umzugehen. Es wird einzelne Zeitpunkte geben, an denen wir wieder mehr Freiheiten haben werden und jeder dieser Zeitpunkte sollte „gefeiert“ werden.

Katharina Reich: Das hängt stark davon ab, wie intensiv wir testen können, wie viele Menschen sich impfen lassen und wie schnell wir so die Pandemie bekämpfen können. Ich bin aber optimistisch, dass wir in der warmen Jahreszeit wieder deutlich mehr Normalität in unseren Alltag zurückbekommen werden.

Dorothee von Laer: Fast wie zuvor wird es hoffentlich spätestens ab Juni. Ganz wie zuvor wird es nicht mehr, wir werden lernen mit dem Virus zu leben: Regelmäßig impfen und im Winter vermehrt Maske tragen. Das wird uns wahrscheinlich erhalten bleiben.

Herwig Kollaritsch: Wenn alle geimpft sind.

Sarah Walters: Ich glaube, wenn wir alle unseren Beitrag leisten und uns impfen lassen, wird es sich im Sommer wieder mehr nach „Normalität“ anfühlen!

Hans-Peter Hutter: Dazu fällt mir der letzte Orakelspruch aus Delphi ein: „Verstummt ist der sprechende Quell. Es schweigt das murmelnde Wasser.“

Frage 2: Wann trinken Sie wieder Ihr erstes Getränk im Gastgarten? Und wann im Wirtshaus?

Barbara Juen: Sobald es erlaubt ist, ich freue mich schon sehr.

Katharina Reich: Sobald das wieder möglich und verantwortbar ist. Durch die gut organisierten Schutzmaßnahmen (Eintrittstests, Sicherheitskonzepte) und den einkehrenden Frühling, wird das im Gastgarten hoffentlich schon bald wieder möglich sein. Für den Innenraum traue ich mir aktuell noch keine Prognose abgeben, aber wir haben es alle in der Hand, für möglichst niedrige Infektionszahlen zu sorgen und es daher bald möglich zu machen.

Dorothee von Laer: Sobald es erlaubt ist. Ich warte schon sehnsüchtig drauf. Gastgarten vielleicht im April, Gasthaus im Mai?

Herwig Kollaritsch: Gastgarten: vermutlich Ende April. Wirtshaus: vermutlich Ende Mai.

Sarah Walters: Im Gastgarten freue ich mich auf mein erstes Getränk, sobald diese wieder offen sind und auch die Rahmenbedingungen sicher sind. Im Wirtshaus erst dann, wenn ich geimpft bin.

Hans-Peter Hutter: Sobald der Gesundheitsminister eine entsprechende Verordnung erlässt. Aber ich habe schon einmal für einen Montag einen Besuch geplant, was das Kaffeehaus anlangt, hoffe ich auf ein Ostergeschenk.

Frage 3: Wie feiern Sie heuer Ostern?

Barbara Juen: Hoffentlich mit meinen Eltern die beide über 80 sind und die bis dahin ihre zweite Impfung erhalten haben - mit den nötigen Vorsichtsmaßnahmen aber „Face to Face“ mit Test und Impfung unsererseits und nicht alle auf einmal (wir haben eine sehr große Familie).

Katharina Reich: Im kleinen Kreis mit meiner engsten Familie. Jedenfalls mit aktuellem negativen Test. Hoffentlich gehen sich ein, zwei ruhige Tage aus.

Dorothee von Laer: Im wunderschönen Burgenland, wo ich einen Nebenwohnsitz habe.

Herwig Kollaritsch: Wie jedes Jahr im Kreis der Familie.

Sarah Walters: Ich werde darüber nachdenken, wofür ich dankbar sein darf, meine Familie anrufen, Zeit im Freien verbringen und natürlich süßes Osterlamm essen.

Hans-Peter Hutter: Wie immer mit dem Osterhasen. Natürlich kommt der angeblich heuer mit einer FFP2-Maske und ist getestet - schon wegen der Hasenpest.

Frage 4: Wo werden Sie Ihren Sommerurlaub verbringen?

Barbara Juen: Falls Reisen möglich sind in Tel Aviv oder in Italien, falls das nicht möglich ist in Österreich, da fallen mir mehrere schöne Orte ein.

Katharina Reich: Der Ort ist mir aktuell nicht so wichtig. Ein paar entspannte Tage an einem schönen Ort mit meiner Familie und einem guten Buch - darauf freue ich mich schon.

Dorothee von Laer: Im Homeoffice im Burgenland.

Herwig Kollaritsch: Bayern, Italien.

Sarah Walters: Ich freue mich darauf, die Schönheit Österreichs weiter zu erkunden und vielleicht einen zusätzlichen Ausflug an einen Strand in Europa zu machen, sollten wir wieder reisen können.

Hans-Peter Hutter: Alternierend an der Alten Donau, in einem der tollen Wiener Freibäder … und - so wie es aussieht - am Institut.

Frage 5: Wann werden Sie ohne Berührungsängste ein großes Familienfest von der Oma bis zum Enkel feiern?

Barbara Juen: Das wird wohl noch dauern, aber feiern tun wir jetzt auch schon, wir haben regelmäßige Familien Zoom-Meetings.

Katharina Reich: Hier ist die Impfung meine große Hoffnung. Die ersten älteren Angehörigen aus meiner Familie haben den wichtigen Impfschutz schon erhalten. Bis in den Sommer hinein werden es dann hoffentlich alle sein. Die Schutzmaßnahmen werden uns zwar vermutlich noch länger begleiten, allerdings freue ich mich schon wieder auf gemeinsame Familienfeste.

Dorothee von Laer: Wenn alle geimpft sind. Hoffentlich vor nächstem Herbst.

Herwig Kollaritsch: Sobald es erlaubt ist, die besonders Gefährdeten geimpft sind und der Rest in meinem Vorzimmer brav getestet ist.

Sarah Walters: Ein größeres Familienfest wird es erst dann geben, wenn alle - von der Oma bis zu den Enkeln - geimpft sind. Und ich bin zuversichtlich, dass das noch vor Weihnachten sein wird.

Hans-Peter Hutter: Da ich gewisse „Berührungsängste“ mit großen Familienfeiern generell habe, kann ich hier noch gerne zuwarten. Ich bin Fan kleinerer Treffen, dafür eben öfter.

Frage 6: Wann küssen Sie Freunde bei der Begrüßung wieder?

Barbara Juen: Sobald ich zweimal geimpft bin und meine Freunde es ebenfalls sind.

Katharina Reich: Auch hier wird uns die Impfung wieder ein großes Stück alte Normalität zurückgeben. Wenn meine Freunde und ich geimpft sind und die Infektionszahlen dementsprechend niedrig sind, freue ich mich auch schon wieder auf gemeinsame Treffen mit herzlicheren Begrüßungen. Solange das aber nicht der Fall ist, werde ich aber weiterhin verstärkt auf das Tragen von Masken und größere Abstände achten.

Dorothee von Laer: Mit geimpften Freundinnen, sobald ich geimpft bin. Hoffentlich vor nächstem Herbst. Aber als Hamburgerin ist für mich das Küssen zur Begrüßung nur meinen engsten Freundinnen vorbehalten.

Herwig Kollaritsch: Wenn sie mir den Impfpass gezeigt haben …

Sarah Walters: Ich denke, dass sich die Art der Begrüßung für eine Zeit lang ändern wird. Ich freue mich aber sehr darauf, meine ganze Familie und meine Freunde zu umarmen - ganz besonders meine Mama!

Hans-Peter Hutter: Küssen? Regelmäßig vor, während und nach der Epidemie - meine Freundin. Bussi, Bussi? Freunde müssen warten, bis das Virus zur Harmlosigkeit mutiert ist.

Frage 7: Wann gehen Sie wieder ohne Maske einkaufen?

Barbara Juen: Sobald es erlaubt ist.

Katharina Reich: Mittlerweile habe ich mich schon sehr an die Maske beim Einkaufen gewöhnt. Gerade in diesem Bereich machen Schutzmasken besonders großen Sinn, daher sollten sie uns auch bis zum Ende der Pandemie als ein wichtiges Schutzelement erhalten bleiben. Wenn die Pandemie überstanden ist, wird aber auch hier wieder mehr Normalität einkehren. Da traue ich mir aber ebenfalls noch keine Prognose abgeben.

Dorothee von Laer: Im Sommer. In der Grippe/Corona-Saison im Winter werde ich die Maske wohl weiter tragen, wenn ich unter Menschen gehe. Die Maske schützt andere und mich ja vor vielen Atemwegserregern, nicht nur vor dem SARS-CoV-2 Virus.

Herwig Kollaritsch: Für mich ist die Maske optisch ein Gewinn, daher lass ich sie vorläufig sicher auf ...

Sarah Walters: Wenn ich geimpft bin und die Vorschriften es erlauben - ich denke, darauf freuen wir uns alle.

Hans-Peter Hutter: Sobald der Gesundheitsminister eine entsprechende Verordnung erlässt.

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