Wien zählt 180.000 Arbeitslose. Eine, die auch wenig zu tun hat, ist Renate Brauner. Die Ex-Stadträtin hat jedoch ein schickes Büro, zwei Mitarbeiter und ein mutmaßliches Salär, für das sich Supermarktkassiererinnen wohl ein Dreivierteljahr abstrampeln müssen.
750.000 Euro verschlang Brauners „Versorgungsjob“ in nur zwei Jahren (von Mitte 2018 bis Mitte 2020). Das hat, wie berichtet, der Rechnungshof festgestellt. Bezahlt mit Steuergeld. Die Gegenleistung: vage, kaum messbar. Die ÖVP fordert, das Büro für Daseinsvorsorge einzustellen. Dazu bringen die Stadttürkisen im Gemeinderat Ende März einen Antrag ein. Begründung: Die Ex-Stadtvize und frühere Häupl-Vertraute erledige Aufgaben, die bis 2018 eine Magistratsdienststelle nebenher geschafft hat.
Hier können 365.000 Euro im Jahr eingespart werden, ohne dass auch nur ein einziger Wiener einen Qualitätsverlust bemerken wird.
VP-Wirtschaftssprecher Manfred Juraczka
Brauner erhielt mit Häupls Abgang als Bürgermeister den Job, der ihr praktischerweise bis zum Pensionsantritt ein schönes Auskommen sichert. Ihre Qualifikation: Ein Schuldenberg als Finanzstadträtin, zuvor hatte sie als Gesundheitsstadträtin den Grundstein für die spätere Skandalbaustelle der Klinik Floridsdorf (ehemals KH Nord) gelegt.
Zurück zur ÖVP: Sehr mutig ist ihr Antrag dennoch nicht. Fordert er die Abschaffung erst mit Jahresende und nicht sofort. Brauner wird nächstes Jahr 65, könnte wohl sorgenfrei in Rente gehen. Der türkise Vorstoß stellt aber - sofern er eine Mehrheit findet - sicher, dass zumindest dann nicht noch weiter Geld verbrannt wird ...
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