Medwedew neue Nr. zwei

ATP-Weltrangsliste: „Kaum jemand kennt sich aus“

Tennis
14.03.2021 06:58

Am Montag wird ein tennishistorischer Tag. Denn erstmals seit Juli 2005 wird ein anderer Spieler als Roger Federer, Rafael Nadal, Novak Djokovic und Andy Murray in den Top 2 der Welt zu finden sein: Daniil Medwedew wird Nadal überholen. Doch die aktuelle Berechnung der Weltrangliste ist extrem kompliziert. „Es kennt sich kaum noch jemand aus“, meint Wolfgang Thiem.

Mit Beginn der Pandemie stellte die ATP ihr Ranking um. Da viele Turniere abgesagt wurden, blieben Ergebnisse des Vorjahres in der Wertung. Wurde ein Event zweimal ausgetragen, zählt das bessere Resultat. Nun kommt eine neue Regel hinzu. Alle Punkte von Turnieren, die 2019 erzielt wurden, 2020 aber ausfielen, werden nun Woche für Woche halbiert. So fallen etwa Dominic Thiem, der im März 2019 das 1000er in Indian Wells gewann, dessen 500 Punkte aus der Wertung.

Wolfgang Thiem hat Bedenken
Insofern verständlich, weil so alte Ergebnisse wenig über aktuelle Stärke aussagen. Wolfgang Thiem findet es dennoch nicht ganz fair. „Turniere, die nicht mehr gespielt wurden, sollten im Ranking bleiben.“ Hingegen würde er die „Best-of-Regel“ streichen, von Turnieren, die zweimal stattfanden, nur das aktuellere Ergebnis zu nehmen. Womit sein Sohn etwa in Paris statt des Finales 2019 nur das Viertelfinale 2020 zählen dürfte.

Wolfgang Thiem (Bild: APA/ROBERT JAEGER)
Wolfgang Thiem

Straka argumentiert dagegen
Herwig Straka, der die neue Regel mit den weiteren zwei Turnierdirektoren sowie den Spielervertretern des ATP-Boards mittrug, argumentiert dagegen: „Diese Regel gibt es aber, weil wir in Corona-Zeiten niemanden zwingen, ein Turnier zu bestreiten.“ Künftig werden aber auch Zähler von Events des Vorjahres in der Covid-Zeit, die heuer wieder steigen, halbiert. Paradoxerweise zählen aber etwa Punkte der Australian Open 2020 komplett - weil sie erst 2021 nicht „verpflichtend“ waren.

„Es kennt sich kaum noch jemand aus“, meint Wolfgang Thiem. Straka stimmt zu, unterstreicht aber, warum es so ist: „Wir wollten kein einfaches System, das dafür unfair ist.“

Gernot Bachler, Kronen Zeitung

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(Bild: KMM)



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