„Ehren-Verteidigung“
Brasilien greift bei Frauenmorden nun durch
Die „Verteidigung der Ehre“ darf in Brasilien nicht mehr als mildernder Umstand für Femizide - also Morde an Frauen wegen ihres Geschlechts - gesehen werden. Das Oberste Gericht des Landes hat dazu nun eine Entscheidung veröffentlicht.
„Die These der legitimen Verteidigung der Ehre verstößt gegen die Verfassungsprinzipien der Würde des Menschen, des Schutzes des Lebens und der Gleichheit der Geschlechter“, urteilten die Richter.
In Brasilien gab es nach Angaben von Aktivisten 2019 mehr als 1300 Femizide. Das sind fast acht Prozent mehr als im Jahr zuvor. Für Empörung hatte unter anderem 2017 die Entscheidung einer Jury gesorgt, einen Mann vom Vorwurf des versuchten Mordes freizusprechen, der dreimal auf seine Ex-Frau eingestochen hatte. Seine Verteidigung hatte argumentiert, dass der Angeklagte „seinem legitimen Recht auf Verteidigung der Ehre“ nachgekommen sei. Der Mann selbst hatte ausgesagt, er sei rasend vor Eifersucht gewesen, nachdem er eine Nachricht auf dem Handy seiner Ex-Frau gesehen habe.
Quelle: APA
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