Straffer Zeitplan
Italien: Durchimpfung bis Ende September bei 80%
Italien drückt beim Impfen nun aufs Gas: Das erklärte Ziel der Regierung unter Premier Mario Draghi ist es, bis Ende September 80 Prozent der Bevölkerung immunisiert zu haben. Bisher wurden 3,2 Prozent der Italiener - circa zwei Millionen Menschen - mit zwei Dosen geimpft.
Die Regierung will die Zahl der täglichen Impfungen von den heutigen 170.000 auf 500.000 pro Tag verdreifachen, berichtete der Regierungskommissar für die Impfkampagne, Francesco Figliuolo. Die Beschleunigung der Impfungen werde dank der Lieferung von 7,3 Millionen Dosen von Johnson & Johnson-Vakzinen ab Mitte April möglich. Bis Ende Juni werden 27 Millionen Dosen von Johnson & Johnson in Italien erwartet. Damit sollen auch die Lieferkürzungen des britisch-schwedischen Pharmakonzerns AstraZeneca kompensiert werden.
Zusammen mit den 24,8 Millionen Dosen des Biontech/Pfizer-Impfstoffes und den 4,6 Millionen Moderna-Impfstoffdosen will Italien ab April eine Massenimpfung starten. 120.000 Haus-, Sport- und Zahnärzte sollen für die groß angelegte Impfkampagne angeheuert werden. Die Menschen sollen künftig nicht nur in Krankenhäusern und Impfzentren, sondern auch in Betrieben, Parkhäusern und Sporthallen immunisiert werden.
Rückschläge wegen AstraZeneca
Derzeit werden in Italien die Über-75-Jährigen geimpft. Zuletzt gab es bei der Impf-Kampagne aber Rückschläge wegen AstraZeneca. Nachdem die Justiz Ermittlungen wegen fünf Todesfällen eingeleitet hat, die in Verbindung mit diesem Impfstoff stehen könnten, meldeten sich Tausende Menschen wieder ab. Vor allem beim Sicherheits- und Lehrerpersonal gibt es massive Bedenken.
Lage spitzt sich wieder zu, Lockdown ab Montag
Die Impfungen sollen Italien wieder Hoffnung bringen, denn derzeit ist die Lage sehr ernst. Diese Woche wurde die Marke von 100.000 Corona-Toten überschritten. Zuletzt stieg die Zahl der Infektionen wieder stark an, unter anderem wegen der Ausbreitung der besonders ansteckenden britischen Corona-Variante.
Ab Montag gilt daher auch wieder ein neuer Lockdown. Die Regierung in Rom beschloss Maßnahmen, die bis zum 6. April in Kraft bleiben sollen. Dazu zählt, dass Regionen mit einem Inzidenzwert ab 250 Fällen pro 100.000 automatisch in die höchste Alarmstufe rot wechseln. Dies treffe auf einen Großteil der Regionen zu, darunter die Lombardei, das Piemont, Venetien, die Emilia-Romagna, das Latium und Kalabrien, erklärte Gesundheitsminister Roberto Speranza. In weiten Teilen des Landes werden somit von Montag an Schulen, Hochschulen, Cafés und Restaurants geschlossen. Nur der Verkauf per Lieferservice bleibt erlaubt. Für das Osterwochenende wurde schon jetzt für ganz Italien die Alarmstufe auf Rot festgesetzt.
Quelle: APA
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