Bei der Brückenkundgebung, die am Sonntag in Oberaudorf und Niederndorf stattfand, sollten laut der Organisatoren aus Tirol und Bayern die Corona bedingten Probleme an der Grenze angesprochen werden. Wie im Vorfeld aber schon befürchtet standen aber nicht die Sorgen der betroffenen Bevölkerung im Vordergrund. Die Veranstalter nutzten die Bühne der Öffentlichkeit für ihre Großteils abstrusen Corona-Ansichten.
Viele halten die Organisatoren der Veranstaltung, die bekanntermaßen seit Monaten auf beiden Seiten der Grenze regelmäßig gegen die verordneten Pandemie-Maßnahmen und Corona-Impfungen in der Öffentlichkeit auftreten, als „esoterische Alu-Hut tragende Verschwörungsideologen mit rechter Schlagseite“.
Sie selbst aber sehen sich als couragierte, friedvolle Akteure, welche durch ihre Aufklärungsarbeit der Zivilgesellschaft die Augen für ihre Form der Wahrheit öffnen wollen. „Sachlich, überparteilich, friedlich und menschlich“ wollen sie „unsere Zukunft, frei von Masken, Tests und Impfung“ gestalten, um so gegen die befürchtete „neue Weltordnung“ und den aktuellen Bundesregierungen entgegenzusteuern.
Befürchtungen der Bürgermeister bestätigt
Die im Vorfeld der „Brücken-Demo“ geäußerten Befürchtungen der Bürgermeister von Erl, Niederndorf und dem bayerischen Oberaudorf (die „Tiroler Krone“ berichtete) bestätigten sich: Nicht die Sorgen der betroffenen Grenzbevölkerung wegen der coronabedingte bayerischen Grenzschließung stand im Vordergrund! Vielmehr nutzten die Veranstalter die Bühne für ihre (politischen) Zwecke, – zumindest auf österreichischer Seite der Grenzbrücke.
Kritik am Umgang der Regierung mit Corona
Harald Körber und seine Kufsteiner Bürgerinitiative „Es ist genug – wir sind freie Menschen trotz Corona“ als Veranstalter auf Tiroler Seite zweifeln zwar nicht daran, dass es Corona gibt, sind aber der Meinung, dass man mit der Pandemie anders umgehen könnte. Und, dass man keinesfalls den „Systemmedien“ vertrauen dürfte, weshalb sie Ausdrucke mit Adressen von „alternativen Medien“ zur freien Entnahme aufliegen hatten. Einig waren sich alle Redner darin, dass „Kurz und Nehammer“ wegmüssen.
Statt erwarteter 500 kamen 200 Personen
Der Besucheransturm hielt sich jedenfalls in Grenzen. Ob nun der, pünktlich um 14 Uhr, zu Veranstaltungs Beginn einsetzende kurzzeitige Wintereinbruch der Grund war, dass anstatt der 500 erwarteten nur an die 200 Personen erschienen – diese Schlussfolgerung ist jedem selbst überlassen.
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