Druck auf USA wächst

Iran eröffnet eine unterirdische „Raketenstadt“

Ausland
15.03.2021 16:20

Der Iran hat nach eigenen Angaben eine „Raketenstadt“ eröffnet. Bilder in iranischen Medien legen den Schluss nahe, dass es sich um ein unterirdisches Raketenlager der iranischen Revolutionsgarden (IRGC) handelt. Indessen erhebt Teheran schwere Vorwürfe gegen die USA. Die Zeit für eine Rückkehr der USA zum Atomabkommen werde knapp, erklärte die iranische Regierung am Montag.

„Das ist nur ein kleiner Teil unserer Raketenkapazitäten“, sagte IRGC- Kommandant Hussein Salami bei der Einweihungszeremonie laut Nachrichtenagentur Tasnim. Details zum Ort der „Raketenstadt“ oder zur Anzahl der Raketen nannte er nicht. Schon im Vorjahr war die Rede von mehreren Raketenstädten in den südlichen Provinzen am Persischen Golf. 

Wo sich die „Raketenstadt" befinden soll, hält die iranische Regierung geheim. (Bild: AP)
Wo sich die „Raketenstadt" befinden soll, hält die iranische Regierung geheim.

Noch keine unabhängige Bestätigung
Im Iran gibt es immer wieder Berichte über neue militärische Errungenschaften, vor allem im Zusammenhang mit den Revolutionsgarden. Die meisten sind aber geheim und können daher nicht unabhängig überprüft werden. Das iranische Militär- und insbesondere Raketenprogramm wird international als eine Bedrohung der Nahost- und Golfregion eingestuft. Die Führung in Teheran bestreitet das und gibt an, dass diese lediglich der Verteidigung des Landes gegen eventuelle Angriffe dienten.

Der Westen und die arabischen Golfstaaten sehen das anders. Für sie ist sowohl die iranische Nahostpolitik als auch das Raketenprogramm eine Gefahr für die Golfregion, wo rund 40 Prozent der weltweiten Rohöltransporte abgewickelt werden. Außerdem besteht die Sorge, dass Irans Mittelstreckenraketen mit Reichweiten bis zu 2200 Kilometern Israel treffen könnten.

Nach Aufkündigung des Atomabkommens durch Donald Trump sieht der Iran nun Joe Biden am Zug. (Bild: AP)
Nach Aufkündigung des Atomabkommens durch Donald Trump sieht der Iran nun Joe Biden am Zug.

Streit über Nuklearprogramm
Aufgrund der bevorstehenden Präsidentenwahl im Iran macht die Regierung zudem Druck zur Wiederbelebung des internationalen Atomabkommens. Die Zeit für eine Rückkehr der USA werde knapp, sagte Irans Außenminister Mohammed Zarif.

Nach der Wahl werde es eine fast sechsmonatige Wartefrist geben, Gespräche seien dann erst wieder zum Ende des Jahres erlaubt. Jetzt sei es an der Zeit, zu entscheiden, ob beide Seiten Kompromisse eingehen und zum Atomabkommen zurückkehren oder künftig getrennte Wege gehen wollten.

Quelle: Agenturen

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