FPÖ-Bundesparteichef Norbert Hofer hat am Montag den sofortigen Stopp der Impfungen mit dem AstraZeneca-Vakzin in Österreich gefordert. „Genug ist genug! Nachdem jetzt auch in Deutschland, Frankreich und Italien die Verabreichung dieses Impfstoffes ausgesetzt wurde, muss auch in Österreich die Stopptaste gedrückt werden“, so Hofer.
„Worauf wartet die österreichische Bundesregierung noch? Nach den immer häufiger auftretenden Komplikationen muss Österreich nachziehen“, warnte Hofer. Und fügte hinzu: „Wer jetzt untätig bleibt und zuwartet, trägt die Hauptverantwortung für etwaige schwere Impfschäden.“
NEOS-Chefin: „Würde mich immer noch mit AstraZeneca impfen lassen“
Beate Meinl-Reisinger wiederum schrieb auf Twitter, dass sie sich immer noch mit AstraZeneca impfen lassen würde. „Katastrophe aber grad für das Vertrauen in Impfstoff und damit unsere Perspektive für Freiheit“, ergänzte die NEOS-Chefin.
Kanzler Kurz lässt sich mit AstraZeneca impfen
Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) gab in der Vorwoche bekannt, sich mit AstraZeneca impfen zu lassen. „Ich habe mir hier ein klares Bild gemacht“, sagte Kurz. „Nachdem es viele Menschen gibt, die sich Sorgen machen, werde ich mich auch mit AstraZeneca impfen lassen, um zu zeigen, dass ich Vertrauen in den Impfstoff habe“, betonte er am Rande einer Pressekonferenz zur Verteilung der Impfstoffe an die EU-Länder.
Immer mehr EU-Staaten gaben mittlerweile bekannt, Corona-Impfungen mit AstraZeneca vorübergehend auszusetzen. Am Montagnachmittag kündigte die deutsche Regierung an, das Vakzin vorläufig nicht mehr zu verabreichen. Wenig später folgten auch Frankreich und Italien.
Komplikationen nach Impfungen
Deutschland argumentierte, dass nach neuen Meldungen über Thrombosen der Hirnvenen im Zusammenhang mit der Impfung weitere Untersuchungen notwendig seien. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA werde entscheiden, „ob und wie sich die neuen Erkenntnisse auf die Zulassung des Impfstoffes auswirken“. Auch Italien sprach von „einer Vorsichtsmaßnahme, die gelten soll, bis sich die EMA über die Sicherheit des Impfstoffes aussprechen wird“. Der Beschluss wurde am Montag von der italienischen Arzneibehörde AIFA in Rom gefasst.
Nach Berichten über Komplikationen durch Blutgerinnsel nach der Impfung hatten zuvor die Niederlande, Irland, Dänemark, Norwegen und Island den Einsatz vorübergehend ausgesetzt. Italien und Österreich stoppten die Verwendung von bestimmten Chargen.
AstraZeneca: „Impfstoff ist eindeutig sicher“
Das Pharmaunternehmen AstraZeneca wollte in einer Aussendung am Nachmittag vor dem Hintergrund der jüngsten Berichte im Zusammenhang mit thrombotischen Ereignissen deutlich machen, „dass der Covid-19-Impfstoff gemäß eindeutigen wissenschaftlichen Erkenntnissen sicher ist“. „Die Sicherheit ist von höchster Bedeutung und das Unternehmen überwacht kontinuierlich die Sicherheit seines Impfstoffes“, hieß es.
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