Das Ergebnis der sogenannten Wachau-Studie, die vor allem auf die Untersuchung der Immunität und Antikörper-Bildung im Zuge einer Coronavirus-Infektion abzielte, liegt vor - und gibt Anlass zur Hoffnung. Denn auch nach elf Monaten konnten Antikörper gegen das Coronavirus bei den untersuchten Probanden nachgewiesen werden. Zudem ist davon auszugehen, dass Impfungen und Durchseuchungsrate, bedingt durch Ansteckung, gemeinsam zu einer Herdenimmunität führen.
Aktuell liege man „in Österreich jenseits von 25 Prozent“, resümierte Univ.-Prof. DDr. Dennis Ladage von der Danube Private University Krems, die die Studie durchgeführt hatte.
25 Prozent der Weißenkirchner infiziert
Bis einschließlich 13. Februar 2021 wurden in der Marktgemeinde Weißenkirchen in Niederösterreich insgesamt vier Antikörper- und T-Zell-Screenings durchgeführt. Von 1403 Einwohnern mit Hauptwohnsitz nahmen 824, also 58,7 Prozent, an der Studie teil, zudem 463 ehemals infizierte Niederösterreicher außerhalb der Gemeinde. Das Ergebnis: Es sei eine „realistische Einschätzung, dass 25 bis 29 Prozent der Einwohner Weißenkirchens bereits mit dem SARS-CoV2 in Kontakt gekommen sind. Dies wären 350 bis 400 Personen“, so Robert Wagner, Direktor der DPU.
Langzeitantikörper auch nach elf Monaten nachweisbar
Insgesamt 76 Prozent der Einwohner, die im Juni des Vorjahres positiv getestet worden waren, hatten auch im Februar 2021 noch sehr solide Antikörper-Werte. Jene, die über keine mehr verfügten, hätten allesamt symptomlose Krankheitsverläufe gehabt und hätten im Juni angegeben, gar nicht mit dem Coronavirus infiziert zu sein, eine Ansteckung also nicht bemerkt.
Von jener Gruppe, die bei ihrer Infektion auch unter Symptomen gelitten hatten, konnten bei 87 Prozent Langzeitantikörper noch nach jedenfalls elf Monaten im Blut nachweisbar, so das Resümee.
Hinsichtlich der Durchseuchungsrate in Weißenkirchen geht man - inklusive Dunkelziffer - von etwa 18 Prozent aus. Bei vergleichbarer Dunkelziffer bundesweit käme man in ganz Österreich ebenfalls auf etwa 18 Prozent.
Immunitätsrate österreichweit wohl „jenseits von 25 Prozent“
Da nun in Österreich bereits mit den Impfungen begonnen wurde, und dabei ebenfalls Antikörper im Blut der Geimpften gebildet werden, lässt das hinsichtlich einer Herdenimmunität tatsächlich hoffen: Die Antikörperwerte bei Impfungen dürften denen intensiverer Infektionen entsprechen, so Ladage, weshalb davon auszugehen sei, „dass die ansteckungsbedingte Durchseuchungsrate und die Impfrate gemeinsam zu einer Herdenimmunität führen werden. Vermutlich liegen wir in Österreich jenseits von 25 Prozent“.
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