Schwerer nachweisbar

Neue Coronavirus-Mutation in der Bretagne entdeckt

Wissenschaft
16.03.2021 09:20

In der Bretagne in Frankreich ist eine neue Variante des Coronavirus aufgetreten, die laut dem französischen Gesundheitsministerium schwer bis gar nicht mittels PCR-Test nachweisbar ist. Bei mehreren Patienten mit typischen Symptomen von Covid-19 seien PCR-Tests negativ ausgefallen. Nur durch Sequenzierungen habe man die Infektionen feststellen können. Die Behörden stuften die Mutation als zu beobachten ein. 

Aufmerksam wurden die Behörden demnach bei einem Ausbruch in einem Krankenhaus in Lannion in der Bretagne. Am 13. März wurden dort 79 Corona-Fälle identifiziert, darunter acht Träger der neuen französischen Variante. Die betroffenen, älteren Patienten hatten laut „Berliner Zeitung“ vor ihrem Tod typische Symptome gehabt, PCR-Tests seien aber nur schwach positiv bzw. negativ ausgefallen. Erst Blutuntersuchungen und Sequenzierungen hätten die Infektionen bestätigt.

Eine Hypothese der Mediziner ist der Zeitung zufolge, dass sich die Mutation schneller durch die Atemwege bewegt und nur in tieferen Bereichen festgestellt werden kann. Erste Analysen zeigten, dass die Variante nicht ansteckender oder schwerwiegender sei als andere, hieß es in der Mitteilung des Ministeriums. Allerdings betonte die Generaldirektion des Gesundheitsministeriums, dass Viren sich ständig weiterentwickeln und dementsprechend Systeme zur Überwachung eingerichtet worden seien.

Das deutsche Robert-Koch-Institut sieht in der Variante der Klade 20C keine größere Gefahr. Die Mutationen sind dabei über das gesamte Genom verteilt - deshalb sei laut RKI die Wahrscheinlichkeit gering, dass diese Variante prinzipiell nicht durch PCR-Tests aufgespürt werden könne. Die tatsächliche Sensitivität hänge vom jeweiligen PCR-Test ab, erklärte das RKI auf Anfrage des „Deutschen Ärzteblattes“.

Die verschiedenen Mutationen des Coronavirus verschärften zuletzt die Lage in vielen Ländern der Welt. Auch in Österreich spielt dies eine große Rolle - vor allem die britische, die südafrikanische und die brasilianische Variante treiben die Zahlen nach oben, was auch das Gesundheitssystem wieder stark belastet.

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