Eine nach der Corona-Impfung verstorbene Krankenschwester und mehrere Fälle von Gerinnungsstörungen sorgten zuletzt für Verunsicherung. Wie der aktuelle Bericht über Nebenwirkungen des Bundesamts für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) festhält, hat es bislang jedoch keinen einzigen Todesfall gegeben, der unmittelbar in Zusammenhang mit der Impfung steht.
Insgesamt 48 Todesfälle, die kurz nach einer Impfung gegen Covid-19 aufgetreten waren, wurden der Behörde bis dato gemeldet (46 bei Biontech/Pfizer, einer bei Moderna, einer bei AstraZeneca), acht davon warten noch auf eine genaue Abklärung (sechs bei Biontech/Pfizer, einer bei Moderna und einer bei AstraZeneca).
Vorerkrankungen ausschlaggebend
Bei drei Patienten konnte aufgrund des Obduktionsberichts ein Zusammenhang mit der Impfung ausgeschlossen werden. Bei 16 Personen fiel die Impfung in die Inkubationszeit einer Covid-19-Erkrankung, im Rahmen derer die Betroffenen dann verstarben. Bei 21 weiteren bestanden schwerwiegende Vorerkrankungen, die vermutlich todesursächlich waren.
Todesfall in Krems wird noch untersucht
Beim Todesfall in zeitlicher Nähe zu einer Impfung mit dem Impfstoff von AstraZeneca - dabei handelt es sich um jene 49-jährige Patientin, die in Niederösterreich infolge schwerer Gerinnungsstörungen gestorben ist - gibt es aktuell noch keinen Hinweis auf einen ursächlichen Zusammenhang mit der Impfung, berichtete das BASG.
„Keine besorgniserregenden Daten“
Die Obduktion am Wiener AKH ist noch offen, hieß es am Dienstag auf APA-Anfrage aus dem Krankenhaus. „Aufgrund der bekannten klinischen Daten ist dieser nicht herstellbar, da insbesondere thrombotische Ereignisse nicht zu den bekannten oder typischen Nebenwirkungen des betreffenden Impfstoffes zählen“, meinte das BASG in seinem Bericht.
In den klinischen Daten zeigen sich auch laut aktuellen Kenntnissen im Vergleich zu Placebo „keine dahingehend besorgniserregenden Daten oder Signale“. Eine internationale Analyse der Nebenwirkungsmeldungen sei im Gange.
Verdächtige Charge aus dem Verkehr gezogen
Derzeit laufen nach Angaben der Behörde „alle notwendigen Untersuchungen unter Einbindung der jeweiligen Experten auf Hochtouren, um einen möglichen Zusammenhang vollständig ausschließen zu können“, berichtete das BASG. Sicherheitshalber wurden die Restbestände der betroffenen Impfstoff-Charge nicht mehr ausgegeben und nicht mehr verimpft.
„Da speziell am Beginn der Impfaktion hauptsächlich hochbetagte Personen geimpft werden, ist damit zu rechnen, dass in einem zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung auch natürlich bedingte, gesundheitliche Ereignisse erwartungsgemäß auftreten“, so das BASG.
Auch lebensbedrohliche Nebenwirkungen
Bei 31 Patienten wurden die Nebenwirkungen als lebensbedrohend gemeldet - 19 bei Biontech/Pfizer und zwölf bei AstraZeneca. Bei insgesamt 18 Personen konnte der Gesundheitszustand wiederhergestellt werden, 13 weitere sind noch in Abklärung. Bei 112 Geimpften war im Anschluss nach einer Covid-19-Impfung ein Krankenhausaufenthalt erforderlich oder ein solcher wurde verlängert. Das betraf 66 Patienten, die mit Biontech/Pfizer geimpft wurden, fünf mit Moderna und 41 mit AstraZeneca. Alle sind bereits wieder genesen, bei 46 ist die Abklärung noch nicht abgeschlossen.
Zum Zeitpunkt der Berichtserstellung waren 981.074 Impfungen elektronisch eingetragen. Die meisten klagten nach einer Impfung über Fieber, Kopfschmerzen, Schmerzen an der Impfstelle, Müdigkeit, Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen, Übelkeit, Schüttelfrost, Erbrechen oder Durchfall.
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