8 Menschen tot

Georgia: Verdacht auf Hassverbrechen

Ausland
17.03.2021 13:52

Acht Menschen wurden in drei Massagesalons im US-Bundesstaat Georgia getötet. Bei den Opfern handelt es sich vorwiegend um Menschen mit asiatischen Wurzeln. Das Motiv des unter Tatverdacht stehenden 21-jährigen Robert Aaron Long ist noch nicht klar. Aber die Tatorte - allesamt asiatische Geschäftslokale - und die seit Monaten vor allem auch Corona-bedingt steigende Gewalt gegenüber Asiaten in den USA legt die Vermutung nahe, dass es sich um ein Hassverbrechen gehandelt hat. 

Beim ersten Angriff am späten Dienstagnachmittag in Cherokee County nahe der Stadt Atlanta starben vier Menschen, wie die Polizei nach Angaben der Zeitung „Atlanta Journal-Constitution“ mitteilte. Zwei weitere Menschen wurden demnach verletzt. Bei den Opfern handelt es sich nach Angaben des zuständigen County Sheriffs um zwei asiatisch-stämmige und eine weiße Frau sowie einen weißen Mann. Wenig später fielen Schüsse in zwei nebeneinander liegenden Massagestudios in Atlanta, wie die Polizei mitteilte. Dabei wurden vier Menschen erschossen. Alle vier seien Frauen asiatischer Herkunft.

Der 21-jährige Tatverdächtige auf dem Weg zu seinem Fluchtfahrzeug. (Bild: Cherokee Sheriff's Office)
Der 21-jährige Tatverdächtige auf dem Weg zu seinem Fluchtfahrzeug.

Nach Auswertung der Videobilder sei es „äußerst wahrscheinlich“, dass derselbe Schütze hinter den drei Angriffen stecke, sagte ein Polizeisprecher. Der 21 Jahre Verdächtige wurde nach einer Verfolgungsjagd rund 240 Kilometer von Atlanta entfernt festgenommen. Die Bundespolizei FBI schaltete sich in die Ermittlungen ein.

„Angriff folgt Muster der zunehmenden Gewalt“
Die Kongressabgeordnete der US-Demokraten, Nikema Williams, sagte, „angesichts der zunehmend veröffentlichten Details folgt dieser Angriff tragischerweise dem inakzeptablen Muster der zunehmenden Gewalt gegen asiatisch-stämmige US-Amerikaner, die während der Corona-Pandemie massiv zugenommen hat“.

Anti-Rassismus-Aktivisten hatten zuletzt vor einer wachsenden Ablehnung von Menschen asiatischer Herkunft in den USA gewarnt. Sie führten dies in der Corona-Krise auch auf die Attacken des früheren US-Präsidenten Donald Trump gegen China zurück, der wiederholt vom „chinesischen Virus“ gesprochen hatte. In den 16 größten Städten der USA verdreifachte sich laut einer Studie des Center for the Study of Hate and Extremism beinahe die Zahl anti-asiatischer Straftaten im vergangenen Jahr von 49 auf 122.

Quellen: APA, CNN

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