Bis zum 23. Juni

Hausarrest für Nawalny-Mitarbeiter verlängert

Ausland
18.03.2021 14:45

Mehrere Mitstreiter und - arbeiter des inhaftierten Kremlgegners Alexej Nawalny bleiben nach Protesten noch bis zum 23. Juni unter Hausarrest. Betroffen davon sind u.a. Nawalnys Sprecherin Kira Jarmysch, sein Mitarbeiter Oleg Stepanow und Maria Aljochina, ein Mitglied der Punkband Pussy Riot. Die Unterstützer, die eigentlich kommende Woche aus dem Hausarrest entlassen werden sollten, waren wegen angeblicher Missachtung von Hygieneregeln verurteilt worden. 

Ein Gericht in der russischen Hauptstadt Moskau verlängerte am Donnerstag den Arrest um drei weitere Monate bis zum 23. Juni, wie eine Sprecherin der Agentur Interfax zufolge mitteilte. Die Verfahren gelten als politisch motiviert, um ein halbes Jahr vor der Wahl einer neuen Staatsduma die Gegner von Präsident Wladimir Putin mundtot zu machen. Im Hausarrest ist etwa die Kommunikation mit der Außenwelt über das Internet verboten.

Auch Maria Aljochina (links), Aktivistin der russischen Band „Pussy Riot“, wurde unter Hausarrest gestellt. (Bild: APA/dpa-Zentralbild/Jens Kalaene)
Auch Maria Aljochina (links), Aktivistin der russischen Band „Pussy Riot“, wurde unter Hausarrest gestellt.
Nawalnys Pressesprecherin Kira Yarmysh am 22. Jänner 2021. (Bild: APA/AFP/Kirill KUDRYAVTSEV)
Nawalnys Pressesprecherin Kira Yarmysh am 22. Jänner 2021.

Keine Spaziergänge erlaubt
„Kiras Hausarrest im ,Sanitärfall‘ wurde um drei Monate verlängert - bis zum 23. Juni (...) Spaziergänge waren nicht erlaubt - nicht Zuständigkeit dieses Gerichts!“, heißt es in einem Tweet auf Jarmyschs Twitter-Account.

"Rache für die Kundgebungen“
Das Team des Oppositionellen kritisierte die Gerichtsentscheidung und sprach von einer „Rache für die Kundgebungen gegen die Inhaftierung von Nawalny“. Politiker und unabhängige Aktivisten seien festgenommen worden, um sie an weiteren Aktivitäten zu hindern. „Das ist politische Verfolgung.“ Im Jänner waren Zehntausende Menschen in mehr als 100 Städten für den Oppositionsführer auf die Straße gegangen.

Quelle: APA

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