Corona nimmt Fahrt auf
Deutschland: Zahlen steigen, nun droht „Notbremse“
In unserem Nachbarland Deutschland nimmt die dritte Corona-Welle weiter an Fahrt auf. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen mit Covid-19 pro 100.000 Einwohnern ist stark angestiegen. Freitagfrüh lag die Sieben-Tage-Inzidenz laut Robert-Koch-Institut (RKI) bundesweit bei 95,6. Zum Vergleich: Am Donnerstag war sie bei 90, am Mittwoch noch bei 86,2 gelegen. Vor allem in Großstädten steigt sie. Außerdem meldeten die Gesundheitsämter binnen eines Tages 17.482 Neuinfizierte - das sind rund 5000 Fälle mehr als noch in der Vorwoche zuvor.
Einen Inzidenz-Wert von 90 hatte es in Deutschland zuletzt am 2. Februar gegeben. Danach war die Inzidenz für einige Zeit gesunken, ein Tiefststand war mit 56,8 am 19. Februar erreicht worden. Seither geht es mit der Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland aber wieder stetig und merklich aufwärts.
„Notbremse“ könnte schon bald wieder gelten
Anfang März war von Bund und Ländern eine stufenweise Öffnungsstrategie mit eingebauter „Notbremse“ vereinbart worden: Für den Fall, dass Lockerungen zu einem starken Anstieg der Infektionszahlen in einer Region führen, werden automatisch alle bereits erfolgten Erleichterungen wieder gestrichen. Ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von 100 werden Öffnungen zurückgenommen und es gelten wieder die Regeln des Lockdowns.
Steigende Inzidenz vor allem in Großstädten
Vor allem zwei deutsche Millionenstädte bekommen ihre Sieben-Tage-Inzidenz nicht in den Griff. In Köln liegt diese bereits den vierten Tag en suite über dem Grenzwert 100 (am Donnerstag lag sie bei 110,1), in Hamburg liegt sie derzeit bei 105,4. Laut Angaben des NDR bereitet die Hafenstadt daher die Umsetzung der „Notbremse“ vor. In München (68,8) und Berlin (94,8) liegt die Sieben-Tage-Inzidenz zwar zurzeit noch unter 100, doch auch hier ist die Tendenz steigend, berichten deutsche Medien.
Intensivmediziner fordern Rückkehr in den Lockdown
Deutschlands Intensivmediziner forderten angesichts steigender Covid-Zahlen bereits Anfang dieser Woche eine sofortige Rückkehr in den Lockdown. Nur so könne eine starke dritte Welle verhindert werden, sagte am Montag Christian Karagiannidis von der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin. Er forderte gegenüber dem Rundfunksender rbb, die Bundesländer sollten die beschlossene „Notbremse“ durchsetzen, wenn es mehr als 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (also eine Inzidenz von 100) binnen sieben Tagen gibt.
Handel drängt auf Öffnung der Geschäfte
Trotz der steigenden Fallzahlen drängt der deutsche Handel aber auf eine flächendeckende Öffnung der Geschäfte. Die Hygienekonzepte und Abstandsregeln im Handel hätten sich bewährt. „Mit ihnen ist eine Öffnung aller Geschäfte schon heute bedenkenlos möglich“, sagte Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Deutschland (HDE), am Donnerstag. Er betonte, das RKI habe bestätigt, dass das Ansteckungsrisiko beim Einkaufen gering sei.
Quelle: Agenturen
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.