Kontakte in „Fortnite“

Pädophiler (23) stellte online Siebenjährigem nach

Digital
19.03.2021 12:08

Immer öfter stellen Pädophile ihren Opfern in Videospielen wie „Fortnite“ nach. Sie suchen bei Multiplayer-Partien den Kontakt zu Minderjährigen und locken diese in die Falle. In Großbritannien wurde ein 23-jähriger Wiederholungstäter nun zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt.

Wie der britische „Mirror“ berichtet, war das jüngste Opfer des 23-jährigen Adam S. aus einer Kleinstadt nahe Liverpool erst sieben Jahre alt: Der Pädophile nahm im Online-Spiel „Fortnite“ Kontakt zu dem Buben auf und schickte ihm Nachrichten, in denen er das Kind zu einem Treffen drängte.

Der Siebenjährige war nicht das einzige Opfer: Adam S. suchte auch den Kontakt zu einem Zwölfjährigen, dem er seine Kreditkarte zur Verfügung stellte, damit der Bub Videospiele kaufen konnte. Im Gegenzug verlangte Adam S. Fotos, auf denen das Opfer leicht bekleidet zu sehen war. Der Pädophile flog auf, als die Mütter die Chats entdeckten.

Pädophile suchen ihre Opfer dort, wo viele Kinder sind und die Eltern oft nicht so genau hinschauen - etwa auf Multiplayer-Servern und im Social Web. (Bild: stock.adobe.com)
Pädophile suchen ihre Opfer dort, wo viele Kinder sind und die Eltern oft nicht so genau hinschauen - etwa auf Multiplayer-Servern und im Social Web.

Täter entging im Herbst nur knapp der Haft
Besonders verstörend: Adam S. musste sich erst im vergangenen Herbst vor Gericht für ein Video verantworten, das er im Frühling 2020 auf Facebook hochgeladen hatte. Darin filmt er ein Kleinkind und dessen Mutter und gibt dabei obszöne Kommentare von sich.

Das Gericht verhängte 10 Wochen Haft, setzte die Strafe aber zur Bewährung aus, untersagte dem 23-Jährigen den Kontakt zu Minderjährigen und nahm ihn ins Sexualstraftäter-Register auf - samt behördlicher Meldepflicht. Nur Stunden nachdem er der Haft entgangen war, stellte er auf Xbox Live dem Zwölfjährigen nach. Wenig später bedrängte er den Siebenjährigen. Auch einen elfjährigen Buben belästigte er.

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Ich musste ihm Dinge erklären, die er in diesem Alter noch nicht verstehen müssen sollte.

Mutter des Siebenjährigen

Adam S. musste abermals vor Gericht. Die Mutter des Siebenjährigen sprach beim Prozess von schwerwiegenden Folgen. Die Chats hätten ihren Sohn nachhaltig verstört. „Ich musste ihm Dinge erklären, die er in diesem Alter noch nicht verstehen müssen sollte. Er misstraut Erwachsenen nun und scheint das Vertrauen in andere verloren zu haben.“

Adam S. hatte gegen sämtliche Bewährungsauflagen verstoßen und sich nicht an die Meldepflicht gehalten, betonte die Richterin. Dafür muss der 23-Jährige, der schon als Teenager mit Sexualdelikten aufgefallen war, nun zwei Jahre und acht Monate in Haft. Er wird für weitere sieben Jahre als Sexualstraftäter geführt und muss sich regelmäßig bei der Polizei melden. Smartphone und die Spielkonsole des Adam S. wurden zerstört.

Kinder haben heute oft schon im Volksschulalter Smartphones, spielen online Multiplayer-Games. Eltern sollten sie daher schon frühzeitig über die Gefahren im Netz aufklären. (Bild: stock.adobe.com)
Kinder haben heute oft schon im Volksschulalter Smartphones, spielen online Multiplayer-Games. Eltern sollten sie daher schon frühzeitig über die Gefahren im Netz aufklären.

Eltern sollten Gespräch mit Kindern suchen
Der Fall zeigt einmal mehr, dass Eltern ihre Kinder über die Gefahren im Netz früh aufklären und mit ihnen über ihre Online-Aktivitäten sprechen sollten. Zu Kontaktaufnahmen kommt es nämlich nicht nur in Online-Spielen, sondern auch in bei Kindern beliebten sozialen Netzwerken. Haben die Täter ihre Opfer dort erst geködert, droht im schlimmsten Fall ganz realer Missbrauch.

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