Hofft auf Verständnis

Anschober: „Keine Phase der großen Lockerungen“

Politik
20.03.2021 09:49

Lockerungen der Corona-Maßnahmen kommen für Gesundheitsminister Rudolf Anschober angesichts der hohen Auslastung der Intensivstationen momentan nicht infrage. Noch vor den Beratungen im Kanzleramt am Montag stimmte der Grüne Politiker im ORF-Radio darauf ein, dass die Einschränkungen wohl bestehen bleiben werden. Er hofft dabei auf Verständnis der Bundesländer.

„Wir haben derzeit sicher keine Phase, wo es (...) um eine Phase der großen Lockerungen geht“, erklärte Anschober am Samstag gegenüber Ö1. „Wir müssen jetzt ganz massiv in den Regionen, die jetzt hauptbetroffen sind, danach trachten, dass wir diese Zuwächse in den Intensivabteilungen möglichst stabilisieren, um hier keine Überforderung, keine Überlastung zuzulassen.“

Anschober rechnet nicht mit Widerstand
Gefragt, ob er sich mit dieser Haltung am Montag gegen Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und die Vertreter der Länder durchsetzen wird, sagte Anschober, er rechne nicht mit Widerstand: „Ich gehe davon aus, dass diese Zahlen, die wir da vorlegen müssen, dass die schon überzeugen werden. Ich habe auch viele Gespräche in den letzten zwei, drei Tagen, mit Politikerinnen aus den hauptbetroffenen Regionen geführt - und da ist selbstverständlich die Einsicht da, dass wir handeln müssen - mit dem Ziel, dass wir auch diesmal zu einem möglichst breit getragenen Vorgehen in Österreich kommen.“

Der Gesundheitsminister erklärte im Ö1-„Mittagsjournal“, aktuell habe man in Österreich rund zwölf Prozent der Bevölkerung zumindest mit einer Impfung abgedeckt. Im April, Mai und Juni werde Österreich rund sechs Millionen Impfdosen erhalten, wiederholte er seine am Vortag getätigte Vorausschau. Und er erneuerte seine Einschätzung, dass man bis Ende Juni/Anfang Juli mit „rund zwei Drittel der impfbaren Bevölkerung durch sein“ werde. Kurz stellte sogar acht Millionen Imfpfdosen bis Ende Juni in Aussicht. Diese Zuversicht spiegelt sich nicht in der öffentlichen Meinung wider.

Die Bundesregierung wird sich am Montag wie üblich mit Experten, Opposition und Landeshauptleuten das weitere Vorgehen in der Corona-Krise und die weiteren Maßnahmen besprechen. Bis dahin will man die Zahlen noch genau beobachten, hieß es am Freitag aus dem Kanzleramt. Als mögliche Option stand dem Vernehmen nach zuletzt etwa eine Verlängerung der Osterferien in Diskussion, seitens Experten war etwa auch verpflichtendes Homeoffice ins Spiel gebracht worden.

Regeln zu Ostern ähnlich wie zu Weihnachten?
Die Ampel-Kommission trat zuletzt für weitere Restriktionen ein, wenn sich die Zahl der Corona-Infektionen weiter „unkontrolliert" erhöht. 
Dennoch erwägt das Gesundheitsministerium eine Lockerung der Besuchsregeln über Ostern, wie das Sitzungsprotokoll der Kommission enthüllte. Dabei will man sich an den Regeln zu Weihnachten orientieren - am 24. und 25. Dezember galten die nächtlichen Ausgangsbeschränkungen nicht, es durften sich bis zu zehn Personen aus ebenso vielen Haushalten treffen.

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