Nach dem Tod einer Krankenpflegerin aus Zwettl, die mit dem Vakzin von AstraZeneca geimpft worden war, dürfte es nun Gewissheit geben: Die Spritze soll Schuld daran sein, dass die 49-Jährige eine Hirnthrombose erlitt, wie das AKH mittlerweile bestätigte. Eine Expertin der MedUni Wien beruhigt: So eine Reaktion sei „sehr, sehr selten“.
Fatale Vorfälle nach einer Dosis des britisch-schwedischen Herstellers hatten vor wenigen Wochen hohe Wellen geschlagen. Die 49-Jährige starb wenige Tage nach dem Impfung, nun soll die Todesursache feststehen, wie die „NÖN“ berichteten. Eine 30-jährige Kollegin musste mit Lungenproblemen ins Krankenhaus eingeliefert werden. Die Charge „ABV5300“ des AstraZeneca-Impfstoffs wurde daraufhin aus dem Verkehr gezogen.
Im Wiener AKH kam man offenbar zur selben Erkenntnis, die bereits Forscher aus Greifswald gemacht hatten. „Da kamen uns die Deutschen zuvor“, zitieren die „NÖN“ aus dem AKH. „Wir wissen, um was es sich handelt“, verkündete Andreas Greinacher, Leiter der Transfusionsmedizin der Universitätsmedizin Greifswald (UMG), am Freitag. Ein bestimmter Mechanismus könnte den Wissenschaftlern zufolge in einzelnen Fällen über die Immunantwort des Körpers die Blutplättchen aktivieren. Das wiederum könne dann zu schwerwiegenden Hirnvenenthrombosen mit Blutplättchenmangel führen.
Fall wird noch einmal durch unabhängige Experten geprüft
Die Proben der verstorbenen Krankenschwester wurden den deutschen Forschern zur Verfügung gestellt. „Die Ursache dürfte so stimmen“, erklärte Karin Fehringer, Sprecherin des AKH. Der brisante Fall werde allerdings noch einmal durch unabhängige Experten geprüft. Das Obduktionsergebnis liege noch nicht vor - es werde noch einige Wochen dauern, bis alle Untersuchungen abgeschlossen seien.
Panik sei deshalb jedoch nicht angebracht: „Dieses Ereignis ist sehr, sehr selten und wird nur bei ganz wenigen Patienten vorkommen. Im konkreten Fall sind wir rasch zu dem Entschluss gekommen, dass es sich um ein bisher unbekanntes immunologisches Krankheitsbild handeln könnte“, erklärte die Gerinnungsspezialistin Sabine Eichinger von der MedUni Wien gegenüber orf.at.
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