Glühender Strom
Vulkan Fagradalsfjall auf Island ausgebrochen
Unweit der isländischen Hauptstadt Reykjavik ist es zu einem Ausbruch des Vulkans Fagradalsfjall gekommen. Spektakuläre Bilder aus der Region zeigten, wie sich der Himmel über dem nahe gelegenen Berg Fagradalsfjall rot färbte, kleine Lavafontänen durch Risse in der Erde in die Höhe spritzten und sich glühende Lavaströme langsam den Weg ins Tal Geldingadalur bahnten.
Laut dem Meteorologischen Dienst des Inselstaats wurden in der Nacht zu Samstag leichte seismologische Ausschläge gemessen. Der Zivil- und Katastrophenschutz warnte davor, sich dem Vulkan zu nähern und die Einsatzkräfte zu behindern. Ein Hubschrauber der Küstenwache wurde geschickt, um Ausmaß und Folgen des Vulkanausbruchs besser einschätzen zu können.
Das rote Leuchten über der Silhouette des Vulkans war am Nachthimmel kilometerweit zu sehen.
„Beobachten Situation genau“
Trotz des dramatischen Anblicks sprachen die Behörden am Samstag von einem geringen Ausbruch, sie gingen auch nicht davon aus, dass Menschen oder die nahegelegene Ortschaft Grindavík in Gefahr sind. „Wir beobachten die Situation genau und sie wird zum jetzigen Zeitpunkt nicht als Bedrohung für umliegende Städte betrachtet“, so Islands Regierungschefin Katrín Jakobsdottir.
Wie der Meteorologische Behörde Vedurstofa mitteilte, beschränkt sich der Ausbruch auf ein relativ kleines Gebiet im oberen Teil des Tals. Es sei sehr unwahrscheinlich, dass der Lavafluss Schäden verursache. Auch Ascheregen trat zunächst nicht auf.
Kein Flugverbot verhängt
Auch nennenswerte Behinderungen im Flugverkehr schien es nach dem Ausbruch des Fagradalsfjall zunächst nicht zu geben. Der staatliche Flughafenbetreiber Isavia verhängte laut APA kein generelles Flugverbot, sondern nur eine Drohnen-Sperrzone im Umkreis von fünf Kilometern um den Vulkan.
Video: Lavastrom bahnt sich seinen Weg
Anwohner wurden vom Zivil- und Katastrophenschutz vorsichtshalber angewiesen, ihre Häuser nicht zu verlassen und Fenster geschlossen zu halten. Der Schwefeldioxid-Gehalt in der Luft müsse noch ermittelt werden. Das farblose, aber stechend riechende Gas ist giftig und kann Atemnot und Entzündungen der Atemwege hervorrufen.
Erinnerungen an Ausbruch des Eyjafjallajökull
Der Fagradalsfjall liegt knapp 30 Kilometer entfernt von Reykjavik am südwestlichen Zipfel Islands. Sein Ausbruch weckt Erinnerungen an die folgenschwere Eruption des Vulkangletschers Eyjafjallajökull vor zehn Jahren. Die dabei entstandene kilometerhohe Aschewolke hatte im Frühjahr 2010 den internationalen Flugverkehr über längere Zeit lahmgelegt und den Bekanntheitsgrad der kleinen Inselnation mit rund 360.000 Einwohnern schlagartig gesteigert.
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