Europaministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) zeigt sich angesichts der Gespräche für eine gerechte Impfstoffverteilung zuversichtlich: „Die Verhandlungen auf EU-Ebene verlaufen bisher gut und ich bin optimistisch, dass wir in den kommenden Wochen eine gerechte Lösung finden werden.“ EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte sich bezüglich der angekündigten Zusatzdosen für Österreich bedeckt gehalten. Diese schlug gegenüber AstraZeneca einen scharfen Ton an: „Du erfüllst erst deinen Vertrag gegenüber Europa, bevor du beginnst, in andere Länder zu liefern.“
Laut Edtstadler ist eine Lösung in der Impf-Causa „wichtig für den Zusammenhalt unter den Mitgliedstaaten, die entstandene Schieflage wieder auszugleichen.“ Eine gleichmäßige Verteilung der Impfstoff-Dosen pro Kopf sei schließlich von Beginn an das erklärte Ziel der Staats- und Regierungschefs gewesen.
Einsatz „mit voller Kraft“
„Dank der zusätzlichen zehn Millionen Dosen von Biontech-Pfizer können wir dieses Ziel nun realisieren.“ Edtstadler bedankte sich bei von der Leyen für ihren Einsatz „mit voller Kraft“ für einen gerechten Verteilmechanismus, „von dem letztlich auch Österreich profitieren würde“. Am 20. März wurden hierzulande 3344 Neuinfektionen und 28 Tote verzeichnet.
„Fairster Zugang“
Zur scharfen Kritik von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) an der EU-Impfstrategie äußerte sich von der Leyen wie folgt: „Um Missverständnisse auszuräumen: Die Europäische Kommission hat von Anfang an vorgeschlagen, dass die Impfstoffe in den Verträgen auf Pro-Kopf-Basis verteilt werden. Wir denken, dass das der fairste Zugang ist“, so von der Leyen.
Video: Kurz: „Ende Juni stehen acht Millionen Impfdosen bereit“
Von der Leyen sendet Botschaft an AstraZeneca
Der Bundeskanzler hingegen äußerte die Erwartung, „dass wir Hunderttausende Dosen mehr bekommen“. Dem Vernehmen nach würde Österreich im Rahmen der Korrektur rund 400.000 Dosen von Biontech/Pfizer erhalten. Von der Leyen kritisierte erneut die Lieferausfälle von AstraZeneca und möchte auf dem kommenden EU-Gipfel Exportkontrollen für Impfstoffe beschlossen sehen. Auch betonte sie: „Die Botschaft an das Unternehmen ist klar: Zuerst halten Sie Ihren Vertrag ein, bevor Sie exportieren.“
Lieferprobleme sind „drastisch“
Das Lieferversagen des britisch-schwedischen Impfstoffherstellers AstraZeneca sei „drastisch“ und habe zu Ungleichgewichten geführt in jenen Ländern, die im Spätherbst vorigen Jahres vor allem auf diesen Anbieter gesetzt hatten, so die Kommissionspräsidentin.
Quelle: APA
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