Der zweite Lockdown in Österreich hatte geringere Auswirkungen auf die später, als der erste zu Beginn der Pandemie. Im Frühjahr 2020 hätten viele Menschen aus Sorge vor einer Ansteckung kein Krankenhaus aufgesucht, obwohl dies notwendig gewesen sei, erklärte Gesundheitsminister Rudolf Anschober am Sonntag. Die Folge sei ein starker Rückgang der Regelversorgung gewesen - obwohl die Pandemie das gefürchtete Ausmaß gar nicht erreicht hatte.
In der ersten Welle wurde der Krankenhausbetrieb auf das medizinisch Wesentliche und Vordringliche reduziert - erst Ende April erfolgte eine schrittweise Wiederaufnahme des Regelbetriebs. Die Corona-Auswirkungen seien in der zweiten Welle dann allerdings nicht so drastisch ausgefallen, wie ein aktueller Bericht des Forschungsinstituts Gesundheit Österreich zeigt. Bessere Ausstattung mit Schutzausrüstung, mehr Testmöglichkeiten und besseres Wissen über den Verlauf der Erkrankung hatte dazu geführt, dass die Einschränkungen relativ moderat ausgefallen waren.
Außer bei Schlaganfällen habe es in den untersuchten Bereichen eine Reduktion der stationären Aufenthalte in den Monaten März bis Mai sowie im November und Dezember 2020 im Vergleich zu den Vorjahren gegeben. Der Rückgang während des zweiten Lockdowns sei allerdings geringer gewesen.
Positive Effekte: Kinder wurden seltener krank
Es gab aber auch positive Auswirkungen im stationären Bereich: Deutlich weniger Kinder in der Altersgruppe bis 14 Jahre wurden im Vergleich zu 2019 stationär aufgenommen. Massiv war dies vor allem bei Infektionen. Mögliche Ursachen könnten die strengen Hygieneregeln wie Abstand, Maskenpflicht und häufiges Händewaschen sein sowie auch die Schließung von Kindergärten und Schulen im Frühjahr und Herbst.
Zudem gab es weniger Unfälle. Dies könnte laut Gesundheitsministerium unter anderem darauf zurückzuführen sein, dass weniger riskante Outdoor-Aktivitäten stattfanden und der motorisierte Verkehr zurückging.
Quelle: APA
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