Schaurige Farbenpracht

Spektakuläre Bilder des Vulkanausbruchs auf Island

Ausland
21.03.2021 13:26

Wochenlang bebte fast unentwegt die Erde - nun ist auf einer Halbinsel im Südwesten Islands erstmals seit Jahrhunderten ein Vulkansystem ausgebrochen. Die Eruption des Fagradalsfjall - nicht weit entfernt von der Hauptstadt Reykjavik - begann am frühen Wochenende. Lavaströme bahnten sich daraufhin kontinuierlich und langsam den Weg in das Tal Geldingadalur und sorgten für wahrlich faszinierende Aufnahmen.

Der Himmel über dem nahe gelegenen Berg Fagradalsfjall färbte sich vorübergehend rot, während Lavafontänen aus einem Riss in der Erde von einigen hundert Metern Länge immer wieder in die Höhe spritzten. Hubschrauberaufnahmen (siehe auch Video oben) zeigten, dass sich die Lavaströme auf der Reykjanes-Halbinsel auf ein gebirgiges, unbewohntes Gebiet beschränkten.

„Bereitet keine Sorgen“
Aufgrund der Lage des Eruptionsortes rechneten die Behörden nicht damit, dass die Situation gefährlich für Menschen, nahe gelegene Ortschaften oder die rund 30 Kilometer entfernte Hauptstadt Reykjavik werden könnte. Der nächste Ort Grindavík liegt knapp zehn Kilometer entfernt. „Diese Art von Ausbruch an einem Ort wie diesem verursacht in Island keine Sorge“, erklärte Islands Regierungschefin Katrín Jakobsdóttir laut APA.

Videos: Hubschrauberaufnahmen des Ausbruchs des Fagradalsfjall

Ausbruch könnte Wochen andauern
Der Geophysiker Magnús Tumi Gudmundsson sagte, der Ausbruch sei vermutlich der kleinste, der jemals auf Island registriert worden sei. Dennoch sei er ein bemerkenswertes Ereignis, da es seit etwa 800 Jahren keine Eruption mehr auf der Reykjanes-Halbinsel gegeben habe. Wie lange der Ausbruch andauern werde - ob Wochen oder nur ein paar Tage - lasse sich nicht sagen.

Grindavik liegt etwa 40 Kilometer westlich der Hauptstadt Reykjavik (Bild: Halldor KOLBEINS / AFP)
Grindavik liegt etwa 40 Kilometer westlich der Hauptstadt Reykjavik

Zivilschutzbehörden riefen die Bevölkerung dazu auf, nicht in die Region aufbrechen, um Zeuge des Naturspektakels zu werden: „Der beste Weg für einen Blick auf den Ausbruch ist durch Webcams und mit ein bisschen Popcorn auf dem Sofa zu Hause“, so Leiter Vídir Reynisson.

Zuletzt Tausende Erdbeben
Eine Eruption wie diese war seit längerem auf der Reykjanes-Halbinsel erwartet worden. In den vergangenen Wochen hatte es dort Tausende Erdbeben gegeben, die als Vorboten für einen Ausbruch galten. Auch in der Nacht zum Sonntag kam es zu einem Beben, diesmal mit der Stärke 3,2. Den Flugverkehr beeinträchtigte der aktuelle Ausbruch nicht.

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