Zeit für Urlaub?
Reise vs. Virus: Deutschlands Mallorca-Problem
Geschlossene Schulen, Ausgangssperren, Lockdown bis 18. April: Eigentlich sollte das Deutschland beschäftigen, doch viele denken nur noch an Urlaub - und zwar auf der Lieblingsinsel unserer Nachbarn, auf Mallorca. Die Reiseveranstalter sind bemüht, die Gäste anzulocken, die Politik bestrebt, die Menschen zu Hause zu halten.
Der Geschäftsführer der TUI Deutschland, Marek Andryszak, hält Befürchtungen der Politik wegen steigender Corona-Ansteckungen infolge von Mallorca-Flugreisen für übertrieben. „Wir werden nicht müde klarzustellen, dass Reisende von Pauschalurlauben kein Risiko bei der Rückkehr nach Deutschland sind. Mehrere Studien haben gezeigt, dass sich die Gäste verantwortungsvoll im Urlaub verhalten und keine höheren Inzidenzen produzieren“, sagt Andryszak gegenüber der „Bild“-Zeitung.
Auf der Insel gebe es keine Partys, kein Freibier und die Restaurants stünden ab 17 Uhr nur noch für Lieferservice zur Verfügung. „Von den 1000 Hotels, die im Hochsommer geöffnet sind, werden nicht mal zehn Prozent zu Ostern zur Verfügung stehen.“
Appell, nicht zu verreisen
„Derjenige, der getestet wurde und negativ ist, muss nicht in Quarantäne, weil Mallorca kein Risikogebiet ist“, teilte SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach unterdessen mit. Er rät jedoch dringend von einem Urlaub auf der Balearen-Insel ab. „Wir haben seit einer Woche die brasilianische Mutation auf Mallorca. Ich appelliere an jeden, nicht zu reisen“, so Lauterbach. Alle Reiserückkehrer müssten getestet werden. „Das ist das mindeste, was man verlangen kann, wenn jemand eine solch riskante Reise macht.“
Quelle: APA
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