Neue Studie
AstraZeneca: Wirksamkeit höher, Impfstoff sicher
AstraZeneca kämpft immer noch mit Imageproblemen, eine neue Untersuchung könnte dabei vielleicht Abhilfe schaffen: Das Unternehmen stellte am Montag die in den USA, Chile und Peru ermittelten Studienergebnisse vor, diese bescheinigten dem Covid-19-Impfstoff eine höhere Wirksamkeit als bisher angenommen und kein höheres Thrombose-Risiko.
AstraZeneca teilte am Montag mit, eine unabhängige Expertengruppe habe keine Sicherheitsbedenken erhoben. Auch die konkrete Suche nach Blutgerinnseln im Gehirn, sogenannten Sinusthrombosen, habe keinen Treffer ergeben.
Zu 100 Prozent wirksam gegen schwere Verläufe
Aus der neuen Studie geht hervor, dass der Covid-19-Impfstoff eine hundertprozentige Wirkung gegen schwere Krankheitsverläufe aufweist, die einen Krankenhausaufenthalt erforderlich machen.
Gesamtwirksamkeit bei 79 Prozent
Die Gesamtwirksamkeit gegen das Virus liegt demnach bei 79 Prozent. Berichte über einen schwächeren Schutz vor Ansteckungen hatten den Impfstoff lange begleitet. Zudem wurde er erst Anfang des Monats in Österreich auch für über 65-Jährige freigegeben, nachdem zunächst nicht ausreichend Daten zu dieser Altersgruppe vorgelegen waren.
An der Erhebung in den drei Ländern nahmen insgesamt mehr als 32.000 Menschen teil.
Unser Impfstoff bot einen vollständigen Schutz vor schweren Erkrankungen und Krankenhausaufenthalten.
Botond Ponner, Medical Director von AstraZeneca Österreich
„Eine weitere große klinische Studie mit über 30.000 Menschen hat gezeigt, dass der Covid-19-Impfstoff von AstraZeneca sicher und wirksam ist“, freute sich Botond Ponner, Medical Director von AstraZeneca Österreich, in einer schriftlichen Stellungnahme. „Unser Impfstoff bot einen vollständigen Schutz vor schweren Erkrankungen und Krankenhausaufenthalten. Dieser Schutz galt unabhängig davon, ob die Personen über oder unter 65 Jahre alt waren“, betonte er eine gute Wirksamkeit über alle Altersgruppen hinweg.
In mehreren europäischen Ländern waren die Impfungen mit AstraZeneca zwischenzeitlich nach Berichten über Blutgerinnsel bei Patienten gestoppt worden, inzwischen wurden sie aber fast überall wieder aufgenommen. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA wie auch die Weltgesundheitsorganisation sprachen sich für ein Festhalten an dem von der Universität Oxford und dem britisch-schwedischen Pharmakonzern AstraZeneca entwickelte Covid-19-Impfstoff aus. In Österreich hatte es keinen Impfstopp mit dem Vakzin gegeben.
Vertrauen in Impfstoff deutlich gesunken
Berichte über Thrombosen in Zusammenhang mit der AstraZeneca-Impfung hatten das Vertrauen in die Sicherheit des Impfstoffs von AstraZeneca in Deutschland, Spanien, Frankreich und Italien zuletzt weiter sinken lassen. Rund 55 Prozent der Deutschen halten das Vakzin für unsicher, weniger als ein Drittel für sicher, heißt es in der Erhebung des Meinungsforschungsinstituts YouGov. In Frankreich bezeichneten 61 Prozent der Befragten den Impfstoff als unsicher. Eine Mehrheit der Briten sieht das von der Universität Oxford mitentwickelte Mittel dagegen weiterhin als sicher an.
Bereits Ende Februar hätten die Europäer dem Impfstoff zögerlicher gegenübergestanden als denen von BioNTech/Pfizer und Moderna. Der Stopp der Impfungen wegen Bedenken über Blutgerinnsel habe die öffentliche Wahrnehmung über die Sicherheit weiter beschädigt, hieß es von YouGov.
Quellen: APA/Reuters/dpa
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