„Kommen an Grenzen“

Hohe Wohnkosten belasten Junge und Alleinerzieher

Wohnkrone News
22.03.2021 13:58

Im Februar hat die Teuerung wieder angezogen. Die Inflationsrate lag bei 1,2 Prozent, im Jänner waren es noch 0,8 Prozent. Vor allem die Wohnkosten entpuppten sich dabei als Preistreiber, die Mieten stiegen um 5,4 Prozent an. Besonders Junge, Alleinerzieher und Single-Mieter sehen sich stark belastet und kommen zunehmend an ihre finanziellen Grenzen.

Finanziell besonders schwer tun sich laut einer Analyse von Forschern der Wirtschaftsuniversität (WU) Wien hierzulande junge Menschen sowie Alleinerziehende oder Singles, die zur Miete wohnen. Wer im Eigentum lebt, gibt im Schnitt weniger seines Einkommens fürs Wohnen aus - auch wenn noch ein Kredit abbezahlt wird, erklärt Co-Studienautor Emanuel List der APA. 

(Bild: ©Alexander Raths - stock.adobe.com)

Entstanden ist die Analyse im Auftrag des Sozialministeriums. Als Basis dienten die Daten der Erhebung der Lebensbedingungen der Privathaushalte in der Europäischen Union (SILC) aus dem Jahr 2017. Demnach liegt das verfügbare Haushaltseinkommen bei Mietern im Schnitt bei rund 2900 Euro monatlich, während es Eigentümer-Haushalte auf durchschnittlich 4400 Euro pro Monat bringen. Wenig überraschend macht der Anteil an Mietern im unteren Einkommensdrittel um die 60 Prozent aus.

(Bild: ©Tinnakorn - stock.adobe.com)

Fixkosten werden für viele unleistbar
Während die Eigentümer eines Hauptwohnsitzes im Schnitt 448 Euro dafür berappen, gibt der durchschnittliche Mieter 646 Euro monatlich nur für das Wohnen aus. Die Kombination aus im Schnitt weniger Einkommen und höheren Wohnkosten führt zur deutlich höheren Belastung letzterer. Immer mehr Menschen können zudem ihre Fixkosten nicht mehr bezahlen.

(Bild: APA/dpa-Zentralbild/Jens Kalaene)

Bei der näheren statistischen Betrachtung der Lebensumstände zeigte sich, dass die Wahrscheinlichkeit, relativ viel fürs Wohnen aufzuwenden (über 30 Prozent des Einkommens und mehr) vor allem bei Jungen, Alleinerziehenden und Singles, die in Miete leben, am höchsten waren. Das sei überraschend, da die Gruppe der älteren Menschen, die etwa von Altersarmut betroffen sein könnten, nicht so stark repräsentiert war.

„Wir sehen, dass vor allem junge Menschen sehr viel für die Wohnkosten ausgeben, und hier an ihre Grenzen kommen. Die Gruppe, die bei solchen Analysen leider fast immer stark ausschlägt, sind die Alleinerziehenden - also Singe-Haushalte mit Kindern. Da geht der Koeffizient durch die Decke“, so List.

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