Ungleiche Verteilung
Diese Länder haben beim Impfen die Nase vorne
Die Corona-Impfungen schreiten voran - wenn auch unterschiedlich schnell in den einzelnen Ländern. Die knapp 450 Millionen weltweit bereits verabreichten Dosen teilen sich sehr unterschiedlich auf: Bei den Impfungen haben aktuell die Seychellen die Nase vorne - dort erhielten 63,5 Prozent der Bevölkerung ihre erste Dosis. Danach folgen Israel und Großbritannien. In Österreich wird in Kürze der Meilenstein von einer Million geimpfter Bürger überschritten - es haben bereits mehr als zehn Prozent der Bevölkerung eine Spritze erhalten.
Wenn es mit den Impfungen hierzulande im selben Tempo weitergeht wie in der Vorwoche, werden am Montag oder Dienstag eine Million Österreicher zumindest die erste Dosis eines Corona-Impfstoffs erhalten haben.
Dafür müssten 25.000 Personen pro Tag geimpft werden - zuletzt wurde die Geschwindigkeit leider etwas gebremst. Das Gesundheitsministerium erklärt den Rückgang neben dem Auslaufen der Impfaktion in Tirol damit, dass AstraZeneca vorige Woche weniger Impfstoff geliefert hat. Im internationalen Vergleich hinken wir jedenfalls deutlich hinterher.
Impfstoffe gegen das Coronavirus sind leider noch immer Mangelware - der Impffortschritt hängt daher stark davon ab, wie schnell und in welchem Umfang Verträge mit den verschiedenen Herstellern geschlossen wurden, wie rasch die Vakzine zugelassen wurden und wie gut die Beziehungen zu den Ländern sind, in denen sie erforscht und hergestellt werden.
Israel schloss früh Vertrag mit Pfizer
Israel war da ganz früh dran: Bereits am 6. Jänner wurde ein „Memorandum of Understanding“ mit dem US-Pharmakonzern Pfizer getroffen. Der Staat teilte Gesundheitsdaten mit dem Konzern und bekam dafür so früh wie kein Land der Welt so große Mengen Impfstoff in Relation zur Bevölkerung.
Ungarn und Serbien geben im Vergleich auf Europaebene ordentlich Gas: In Ungarn wurde erst Montag die Notzulassung der Impfstoffe Covishield und des chinesischen Konzerns CanSino Biologics bekannt gegeben. Es hätte damit Zugriff auf bereits sieben verschiedene Vakzine. Serbien befindet sich europaweit ebenfalls im Spitzenfeld: Es setze auf russische aber auch chinesiche Vakzine. Eine Million Impfdosen stammen aus dem Reich der Mitte.
In Großbritannien wurden frühzeitig Verträge mit AstraZeneca geschlossen - die EU, die sich später für eine Bestellung des Vakzins des britisch-schwedischen Herstellers entschied, hatte das Nachsehen.
Indien, wo rund die Hälfte aller Impfstoffe weltweit hergestellt werden und das oft als die „Apotheke der Welt“ bezeichnet wird, ist dagegen weit unten im Ranking der erfolgreichsten Länder, was die Corona-Impfung betrifft, zu finden.
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