Bereits seit einiger Zeit sind vereinzelt an Schulen kleine Roboter im Einsatz, die chronisch kranke Kinder in ihren Schulklassen „vertreten“. Mit den Avataren können die abwesenden Schüler einerseits am Unterricht teilnehmen und andererseits den sozialen Anschluss behalten. „AV1“ heißt der rund 30 Zentimeter große Apparat einer norwegischen Firma, der dafür im Einsatz ist.
Grundidee des Projekts: „Das Kind hat einen technischen Repräsentanten in der Klasse sitzen. Wenn ich nicht selbst in die Schule gehen kann, geht halt mein Avatar hin und überträgt Informationen an mich zurück“, so der Geschäftsführer der Innovationsstiftung für Bildung, Jakob Calice.
Streaming von Ton und Bild
Dabei werden Bild und Ton direkt durch Kamera bzw. Mikrofon gestreamt. Umgekehrt leuchtet der Kopf des Avatars auf, wenn der Schüler sich meldet. Mittels Lautsprecher kann er am Unterricht teilnehmen und durch „Gesichtsausdrücke“ Gefühle und Stimmungen mitteilen. Der Ton wird dabei in beide Richtungen übertragen, das Videobild dagegen nur auf das Tablet des kranken Kinds.
In Österreich können derzeit rund 17.000 Kinder und Jugendliche aufgrund von medizinischen Behandlungen oder Krankenhausaufenthalten den Unterricht nicht regelmäßig besuchen, so Calice. „Sie müssen selbst lernen, selber den Stoff nachholen, sich selber motivieren.“
Nun soll das Projekt auf breitere Beine gestellt und wissenschaftlich untersucht werden. In der Studie wird es unter anderem auch darum gehen, wie die betroffenen Kinder, deren Eltern, aber auch die Lehrer und der Rest der Klasse die Situation mit dem Avatar in der Klasse erleben.
Quelle: APA
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