In der Chipbranche ist die Nachfrage aktuell deutlich höher als die produzierten Stückzahlen. Ein Feuer in einem Werk des japanischen Renesas-Konzerns, der insbesondere die Autoindustrie beliefert, könnte die prekäre Situation nun noch einmal ein wenig verschärfen.
Zum Brand kam es in einer Renesas-Chipfabrik rund 100 Kilometer nordöstlich der japanischen Hauptstadt Tokio. Dort brach am Freitag ein Feuer aus, das rund 600 Quadratmeter Reinraumfläche zerstörte.
Der Chiphersteller hatte Glück im Unglück: Der Brand vernichtete nur etwa fünf Prozent der Produktionsfläche. Wie „WinFuture“ berichtet, handelt es sich bei den zerstörten Anlagen allerdings um einen recht modernen Teil der Fertigung, in dem Chips für die Automobilindustrie produziert werden, die ohnedies über zu wenig Nachschub klagt.
Finanzieller Schaden von 130,8 Millionen Euro erwartet
Grund für den Brand war offenbar ein Stromschlag. Mitarbeiter kamen laut Renesas nicht zu Schaden, der Zwischenfall wird für den Chipproduzenten aber teuer. Ersten Schätzungen zufolge ist der finanzielle Schaden in der Bilanz mit 156 Millionen US-Dollar (130,8 Millionen Euro) zu beziffern. Wie stark die Produktion wirklich unter dem Zwischenfall leidet, wird sich erst in den kommenden Wochen zeigen.
Seitens des Chipherstellers wird versichert, dass man mit Hochdruck daran arbeite, die Schäden zu reparieren und die Produktion wieder hochzufahren. Binnen vier Wochen sollen die Spuren des Feuers beseitigt und der Betrieb wieder aufgenommen werden.
Beim deutschen Autozulieferer Bosch befürchtet man bereits eine zusätzliche Verknappung in der Lieferkette bei Mikrochips. Das Unternehmen teilte am Montag mit, die Belieferung seiner Kunden trotz weiter angespannter Lage am Markt möglichst aufrechterhalten und die Auswirkungen so gering wie möglich halten zu wollen.
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