„Musste mich wehren“

Pfleger beim Fiebermessen in den Hals gestochen

Wien
22.03.2021 17:56

Er ist einer von jenen 0,1 Prozent der Menschheit, deren Gefäße im Hals „embryonenhaft anders liegen“. Diese Anomalie rettete einem Diplompfleger das Leben! Denn ein Geisteskranker rammte dem Mann bei einem Kontrollbesuch ein Messer in den Hals. Weil er das Corona-bedingte Fiebermessen für „Hirnbestrahlung“ hält.

Der 51-jährige Wiener hat einmal sogar Jus studiert, ist aber seit 28 Jahren wegen seiner paranoiden Schizophrenie in Behandlung. Die immer wieder durchschlägt, weil er seine Medikamente nicht nehmen mag. Sie sind – wie auch die Mitarbeiter des Wiener Psychosozialen Dienstes – „schädlich für mich. Ich hab nie das Gefühl gehabt, dass mit mir was nicht stimmt, sondern eher mit den anderen".

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Ich hab mich wehren müssen.

Der 51-jährige Wiener

Theorie der „Hirnbestrahlung“
Keiner mag ihm seine Theorie der „Hirnbestrahlung“ glauben, „dabei funktioniert das ganz einfach mit Fieberthermometern“. Und als der Pfleger mit einem solchen bei der dreiwöchigen Medikamenten-Kontrolle Corona-bedingt anrückte, „hab' ich mich wehren müssen“.

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Sein Leben verdankt das Opfer einer angeborenen Anomalie.

Gerichtsmediziner Christian Reiter

Mit einem Messerstich in den Hals des Mannes. „Sein Leben verdankt das Opfer einer angeborenen Anomalie“, erklärt Gerichtsmediziner Christian Reiter. Halsschlagader und wichtige andere Gefäße verlaufen nicht dort, wo sie sonst verlaufen. Lebensrettend sei auch der Ersteinsatz der anwesenden Ärzte im PSD-Zentrum gewesen. Der Täter ist für den Mordversuch nicht verantwortlich zu machen, er wird in eine Anstalt eingewiesen.

Gabriela Gödel
Gabriela Gödel
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