Mord in einer Wohnung in Salzburg-Schallmoos: Ein Serbe hat Sonntagabend die Mutter seiner zwei Kinder getötet - während die beiden Mädchen schliefen. Vorausgegangen war ein Streit mit der Frau. Sie redeten über Scheidung - dabei ist die Auseinandersetzung eskaliert. Kurz danach hat er die Tat gegenüber der Polizei gestanden - er hat sogar zuvor noch ein Kindermädchen organisiert.
„Sie war wirklich nett. Es ist einfach schrecklich“, sagt die 18-jährige Milica. Nach dem Mord an einer Rumänin (22) in einer Wohnung in Salzburg-Schallmoos steht die Nachbarin unter Schock. Regelmäßig liefen sich die Jugendliche und die Rumänin in dem Mehrparteienhaus über den Weg.
Laut Polizei machte die 22-Jährige am Sonntagabend ihr sieben Monate altes Säuglingsmädchen und ihre Tochter (3) bettfertig. Kurz darauf erhielt sie Besuch von ihrem Ehemann (26). „Sie hat ihm die Tür geöffnet“, berichtet Polizeisprecherin Nina Laubichler. Seine Ehefrau lebte bereits getrennt von ihm, auch eine Scheidung stand im Raum.
Während die beiden Kinder schliefen, kam es laut den Beamten schließlich zum Streit: Der Serbe rastete aus, holte sich ein Messer aus der Küche und stach mehrmals auf den Hals und die Brust der 22-Jährigen ein. Daraufhin rief er das Kindermädchen an, bat es vorbeizukommen und versteckte den leblosen Körper seiner Frau in der Lade unter einer Couch. Noch in derselben Nacht machte er sich auf den Weg zur Polizeiinspektion am Hauptbahnhof und gestand. Die Kinderbetreuerin ahnte indes nichts von der Bluttat. Ermittler fanden gegen Mitternacht die Leiche.
Bekannte von Opfer sind nach Mord unter Schock
Das Landeskriminalamt begann am Montag mit den Einvernahmen des Tatverdächtigen und weiterer Mieter in dem Wohnblock nahe der ÖBB-Lehrwerkstätten. Vor den Polizisten gab der Serbe die Scheidung als Grund für den Streit an. „Die Absicht, die Frau zu töten, hatte er dabei laut eigener Aussage noch nicht“, erklärt Laubichler. Laut den Nachbarn kam es regelmäßig zu Auseinandersetzungen zwischen den beiden. „Sie haben oft gestritten“, so Milica.
Auch die Vorgeschichte des 26-Jährigen galt in der Nachbarschaft als bekannt. „Er war schon im Gefängnis“, sagt ihr Freund Alesandro, der im ersten Stock des Hauses wohnt.
„Ich werde dich abschlachten“
Erst am 24. Februar hatte der Automechaniker im Salzburger Landesgericht zwölf Monate teilbedingte Haft kassiert - zwei saß er bereits in U-Haft ab. Einerseits weil er am 25. Dezember einen Verwandten der Rumänin mit einem Messer attackierte, andererseits weil er die 22-Jährige über zwei Jahre lang misshandelte: mit Schlägen, Würgeattacken und Stößen. Dabei äußerte er laut Urteil auch eindeutige Todesdrohungen wie „Ich werde dich abschlachten“.
Zur Tatzeit bestand auch ein Kontaktverbot zur Frau, und ein Rückkehrverbot in die Wohnung, bestätigte das Bezirksgericht Salzburg.
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