Projekt soll helfen

Auch Gymnasiasten in Kärnten haben Leseschwächen

Kärnten
23.12.2010 18:07
Das Projekt "Lesepaten" in Kärntens Schulen könnte ein großer Erfolg werden. Einige Senioren, darunter pensionierte Lehrer, stehen bereits in den Startlöchern. Jetzt muss nur noch geklärt werden, in welchen Schulen die Paten zum Einsatz kommen sollen. Denn nicht nur Volksschüler haben die Nachhilfe dringend nötig.

"Was Hänschen nicht lernt..." Das Sprichwort bewahrheitet sich immer öfter in den Oberstufen der Mittelschulen: Weil sie es in der Volksschule nicht richtig gelernt haben, sind auch Gymnasiasten schwache Leser, wie ein österreichweiter Test erst kürzlich bewiesen hat.

Leseeinheiten in allen Schulstufen
Das Projekt "Lesepaten" soll in Kärnten Abhilfe schaffen. Sobald sich Schulen melden, könnte diese besondere Art der Nachhilfe starten. Landesschulrats-Vizepräsident Rudi Altersberger: "Die Paten unterstützen dann Lehrer beim Lesetraining. Ansetzen muss man bei den Kleinsten, aber es ist natürlich sinnvoll, diese Aktion in allen Schulstufen durchzuziehen."

Wenn der Sinn nicht verstanden wird
Eine Ursache dafür, dass die Kinder von Generation zu Generation schlechter lesen, liegt nicht nur in deren Internet-Konsum. Psychologe Kurt Kurnik: "Kindern fehlen die Vorbilder. Man kann sie nur für Bücher interessieren, wenn man selbst Bücher liest, ihnen aus Büchern vorliest und beim Lesen- und Schreibenlernen hilft." Er sieht noch ein Problem: "Oft kann jemand lesen, aber versteht den Sinn nicht. Das rührt daher, dass er zu viel in der Scheinwelt des Fernsehens lebt und daher nicht die Dinge in der Realität begreifen kann."

von Serina Babka, "Kärntner Krone"

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