Notbremse gezogen

Deutschland geht zu Ostern in schärfsten Lockdown

Ausland
23.03.2021 08:43

Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen geht Deutschland über Ostern in den schärfsten Lockdown seit Beginn der Pandemie vor einem Jahr. Von 1. April bis einschließlich 5. April, soll das öffentliche, wirtschaftliche und private Leben stark heruntergefahren werden. Das beschlossen die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder nach mehr als elf Stunden schwieriger Verhandlungen in der Nacht auf Dienstag. Der Lockdown wird insgesamt bis zum 18. April verlängert.

Gründonnerstag und Karsamstag werden einmalig als Ruhetage definiert und mit weitgehenden Kontaktbeschränkungen verbunden. „Es gilt damit an fünf zusammenhängenden Tagen das Prinzip #WirBleibenZuHause“, heißt es in dem Beschlusspapier. Nur am Karsamstag soll demnach der Lebensmittelhandel im engeren Sinne geöffnet bleiben. Private Zusammenkünfte sollen auf den eigenen Haushalt und einen weiteren Hausstand, jedoch maximal fünf Personen beschränkt werden. Kinder bis 14 Jahre werden nicht mitgezählt. Paare gelten als ein Haushalt.

Lockdown in Deutschland (Bild: stock.adobe.com)
Lockdown in Deutschland

Nur Impf- und Testzentren offen
Ansammlungen im öffentlichen Raum werden dem Beschluss zufolge in dieser Zeit generell untersagt. Wo bereits Außengastronomie offen ist, muss sie für diese fünf Tage wieder geschlossen werden. Kirchen und Religionsgemeinschaft werden gebeten, an Ostern nur Online-Angebote für die Gläubigen zu machen. Nur Impf- und Testzentren sollen offen bleiben. Obwohl die Infektionszahlen in Österreich höher sind (siehe Grafik unten), sollen die Kirchen hierzulande zu Ostern offenbleiben.

„Wir haben das Virus noch nicht besiegen können, es lässt nicht locker“, sagte Merkel nach den Beratungen. Deutschland sei in einer sehr ernsten Lage mit exponentiell steigenden Fallzahlen, einer steigenden Belastung der Intensivstationen in den Kliniken und der Ausbreitung von Virusvarianten, die noch ansteckender sind.

In der Nacht auf Dienstag beschloss Kanzlerin Merkel mit den Ministerpräsidenten der Länder harte Corona-Maßnahmen. (Bild: AP)
In der Nacht auf Dienstag beschloss Kanzlerin Merkel mit den Ministerpräsidenten der Länder harte Corona-Maßnahmen.

„Team Vorsicht hat sich durchgesetzt“
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) bezeichnete die Beschlüsse als „schwere Geburt“, bei der man aber eine „klare Linie“ gefunden habe. „Das Team Vorsicht hat sich insgesamt durchgesetzt, bei allen“, betont der CSU-Chef. „Wir wissen, dass Corona bleischwer über dem Land liegt.“ Man habe es jetzt in der Hand, die dritte Welle kürzer werden zu lassen.

Quellen: APA/dpa/Reuters

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt