Was haben der 10. Juni, der 10. September 2020 sowie der 12. Jänner und der 13. April 2021 gemeinsam? Dietmar Hoschers Nichterscheinen beim U-Ausschuss. Der Ex-SPÖ-Mandatar und Ex-Casinos-Vorstand fühlt sich zu krank für eine Befragung durch die Parlamentarier. Für die Casinos und Rapid ist er jedoch im Einsatz.
Dietmar Hoscher hat zum vierten Mal abgesagt. Dabei könnte er Erhellendes zu Postenschacher sowie Verflechtungen von Glücksspiel und Politik beitragen. Aber der Ex-SPÖ-Mandatar legte ein medizinisches Attest vor, wonach ihm vom Auftritt beim Ausschuss abgeraten wird. Warum der Manager, der noch bis Juni als Teilbeschäftigter auf der Payroll der teilstaatlichen Casinos Austria steht, keine Befragung durch Parlamentarier ertragen kann? Hoscher gab der „Krone“ keine Antwort.
ÖVP-Gerstl ortet Muster bei SPÖ-Zeugen
Wolfgang Gerstl, Fraktionsführer der ÖVP im Ausschuss, ist empört. „Sich so zu entziehen ist gerade bei einem ehemaligen Parlamentarier unverfroren.“ Gerstl ortet ein Muster. Weitere zwei SPÖ-nahe Herren hätten unter fragwürdigen Umständen wie plötzliche Auslandsreisen abgesagt. Der ÖVP-Mann denkt an Maßnahmen wie Beugestrafe oder Zwangsvorführung.
Im Fall Hoscher braucht es wohl eine Gesetzesänderung für ein weiteres, unabhängiges Gutachten einer Befragungstauglichkeit. „Das müsste das Verwaltungsgericht beantragen. Die Änderung ist in Arbeit.“ Hoscher, dessen Abschied als Vorstand die Casinos mehr als vier Millionen Euro kostete, ist auch Vorsitzender des Rapid-Kuratoriums. Sitzungen dauern dort schon mal drei Stunden. Ähnlich lange wie die Befragungen beim Ausschuss.
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