Nach Clustern im Vorarlberger Leiblachtal und wegen eines raschen Anstiegs der Corona-Infektionszahlen, auch mit der britischen Variante, gilt für das Leiblachtal (Bez. Bregenz) ab Donnerstag eine Ausreisetestpflicht. Ab Mittwoch wird das Testangebot in den fünf Gemeinden so ausgeweitet, dass innert zwei Tagen alle 14.000 Bewohner eine Testmöglichkeit erhalten. Besonders betroffen sind Kindergärten und Schulen. Wer die Region verlassen will, muss ab Donnerstagmorgen einen Test am Checkpoint vorweisen.
Was sich am Samstag abgezeichnet hatte, wurde für den Hörbranzer Bürgermeister Andreas Kresser am Sonntag zur Gewissheit: In seiner Gemeinde - vor einer Woche noch Corona-frei - gibt es nun 44 Neuinfektionen, in acht Fällen wurde laut Landessanitätsdirektor Wolfgang Grabher sogar die britische Variante nachgewiesen. Im benachbarten Lochau sind 15 Bewohner infiziert, sechs davon mit der B.1.1.7-Mutation.
„Das ist schon ein bisschen besorgniserregend“, meinte Grabher. Grund genug also für Bürgermeister Kresser schnellstmöglich die Notbremse zu ziehen. Zwei Kindergärten hat das Gemeindeoberhaupt bereits geschlossen, die Beteiligten informiert. Pädagogen, Kinder und Eltern hatten so bereits am Sonntag die Gelegenheit, sich testen zu lassen. Eine weitere Testmöglichkeit (Kapazität: 14.000 Tests in zwei Tagen) gibt es ab sofort im Leiblachtalsaal. Die Maßnahmen würden in Absprache mit den Bürgermeistern der betroffenen Gemeinden Lochau, Hörbranz, Eichenberg, Möggers und Hohenweiler getroffen, sagte Landeshauptmann Markus Wallner.
Kein Grund zur Dramatik
Die Häufung der Fälle im Leiblachtal beschäftigen nicht nur den Landessanitätsdirektor und das für die Kontaktnachverfolgung zuständige Infektionsteam, sondern auch die Landesregierung. „Es gibt keinen Grund zur Dramatik oder zur Panik“, man wolle aber rechtzeitig handeln - auch, um das „Vorarlberger Modell“ der Öffnungen fortsetzen zu können: „Nicht zu reagieren wäre falsch“, so Wallner.
Wir müssen etwas unternehmen, denn es steht einiges auf dem Spiel. Wir werden das Testangebot für die Bevölkerung ausweiten. Zudem gilt ab Donnerstag eine Ausreisetestpflicht aus dem Leiblachtal. Checkpoints werden eingerichtet.
Landeshauptmann Markus Wallner
Dennoch wurde für das Leiblachtal eine Ausreisetestpflicht eingeführt. Wer die Region verlässt, muss einen negativen Antigentest (nicht älter als 48 Stunden) oder einen PCR-Test (nicht älter als 72 Stunden) mit sich führen. Polizei und Bundesheer kontrollieren die Ausfahrtsstraßen rund um die Uhr. Die Verordnung gilt für sieben Tage.
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