War es die Angst vor der großen Wirtschaftskrise oder die Folge der Nullzinspolitik? Jedenfalls stieg der Bestand an Bargeld in heimischen Haushalten im Vorjahr laut OeNB um 2,5 Milliarden Euro an. Insgesamt werden zwölf Milliarden Euro quasi „unter dem Kopfpolster“ gehortet.
Das ist immerhin fast ein Drittel des gesamten Bargeldes, das im Umlauf ist. „Die Österreicher lieben Bargeld“, bestätigt auch OeNB-Gouverneur Robert Holzmann. Er ist daher auch gegen die geplante Abschaffung der Ein- und Zwei-Cent-Münzen oder Obergrenzen bei Barzahlungen.
Das Ankaufprogramm der Notenbanken in der Eurozone zur Entlastung der Banken und Ankurbelung der Wirtschaft hat zu einem starken Anstieg der Bilanzsumme der OeNB geführt, sie hält nun ein Drittel aller österreichischen Staatsanleihen. Doch die größte Hilfe erhält die Republik dadurch, dass sie für ihre Schulden weniger Zinsen zahlen muss.
Holzmann: „Im Vorjahr waren es sieben Milliarden Euro weniger, seit 2012 hat sie sich sogar 26 Milliarden Euro erspart durch die geänderte Zinspolitik.“ Da spiele es keine große Rolle, dass die Ausschüttung der OeNB an den Fiskus 2020 von 213 Millionen auf nur noch acht Millionen Euro geschmolzen ist. Hauptgrund sind die Zusatzkosten für billige Kredite an die Banken, wenn diese direkt an Firmen weitergereicht werden.
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