„Charlie Sheen hat mir am Set von ‚Wall Street‘ heimlich einen Zettel an den Rücken geklebt, auf dem das Wort ‚Cunt‘ (Slangausdruck für das weibliche Geschlechtsteil).“ Sean Young wurde durch Blockbuster wie „Blade Runner“ und „Ace Ventura: Pet Detective“ weltberühmt. Doch jetzt enthüllt die Schauspielerin, dass ihre Karriere in Hollywood sabotiert wurde - „durch eine Handvoll von mächtigen, schrecklich nachtragenden Männern“. Ihr Fazit über viele männliche Hollywood-Größen auf der Webseite „Daily Beast“ ist vernichtend: „Ihr einziges Ziel ist, ‚werde so mächtig wie es nur geht, damit du Frauen flachlegen kannst‘. Mehr steckt nicht hinter ihnen.“
Schon am Anfang ihrer Karriere hatte sich die heute 61-Jährige mit ihrer sehr direkten Art den Ruf eingehandelt, schwierig zu sein. Laut „Enterpress News“ erklärte sie: „Ich habe erst später verstanden, dass mein ehrliches Wesen von einigen als beleidigend angesehen wurde. Das war nicht meine Absicht. Erst später habe ich dann gewollt attackiert, weil ich angepisst war, auf der schwarzen Liste gelandet zu sein.“
Oliver Stone war „echter Bastard“
Youngs Image litt besonders, als sie Co-Star James Wood nach dem gemeinsamen Dreh für „The Boost“ 1988 wegen Mobbing am Arbeitsplatz anzeigte. Sie gewann vor Gericht und versteht bis heute nicht, was Wood damit bezweckt hatte: „Eine rationale Person wird nie eine irrationale verstehen. Es war einfach nur dumm und verrückt, sondern auf schlecht für ihn.“
Young nennt auch zum ersten Mal Namen von bekannten Regisseuren, die ihren Namen unfair durch den Dreck gezogen haben: „Steven Spielberg war einer davon.“ Der hatte sie ursprünglich für die Rolle neben Harrison Ford in „Indiana Jones - Jäger des verlorenen Schatzes“ vorgesehen, sich dann aber für Marion Ravenwood entschieden. Young: „Ich habe Steven darauf bei einer Silvesterparty angesprochen und er fühlte sich direkt angegriffen. Er ist ja so was von sensibel.“
Oliver Stone war ein „echter Bastard“. Der kürzte ihre Rolle in „Wall Street“ drastisch, „weil ich mich für Daryl Hannah eingesetzt habe. Die hat sich nämlich in einem Kleid, das sie tragen wollte, sehr unwohl gefühlt. Als ich Oliver darauf ansprach, hat er mich weggeschickt.“ Später erfuhr sie, dass viele ihrer Szenen gestrichen waren.
„Frauen als Handelsware“
Warren Beatty ist ein weiterer Regisseur, der sie nach der Zusammenarbeit in „Dick Tracy“ 1990 schlecht gemacht haben soll: „Das Ganze ist total schlüpfrig. Warren, da bin ich mir sicher, er denkt bis heute, er hat mich gut behandelt. Es ist die ganze Filmbranche, die Frauen immer nur als Handelsware angesehen hat. Immer gab es jemanden, der dich begrapscht hat und ich habe es einfach ignoriert.“ 2017 hatte Young verraten, dass sich Harvey Weinstein 1992 am Set von „Love Crimes“ vor ihr entblößt hatte. Sie reagierte, indem sie ihn bloßstellte: „Ich würde das Ding nicht auspacken, es ist nicht gerade schön. Steck das kleine Ding wieder ein. Und so habe ich dann das schlechte Image bekommen, weil ich Nein gesagt habe.“
Als sie am Set von „Blade Runner“ es wagte, Regisseur Ridley Scott einen Korb zu geben, habe der sich gerächt, in dem er eine Liebesszene mit Harrison Ford für sie „unglaublich aggressiv und unangenehm“ gestaltete: „Es war Ridleys Art, mir ‚Fuck you‘ zu sagen. Er hat mich auch nie wieder angeheuert.“ Bei der Neuauflage „Blade Runner 2049“ wurde sie mit einer 30-sekündigen Hologramm-Szene abgespeist: „Aber auch nur, weil sie wussten, dass die Fans wütend sein würden, wenn ich gar nicht darin vorkomme. Sie haben mir Geld dafür gezahlt, dass ich meinen Mund halte und meinem Sohn Quinn einen Job am Set in der Abteilung für visuelle Kunst gegeben.“
Nur auf einen einzigen A-Lister in Hollywood ist Young gut zu sprechen: Jim Carrey. Der hatte sich nämlich gegen den Willen der Produktionsfirma durchgesetzt, sie als Co-Star zu verpflichten: „Er ist der einzige berühmte Hollywood-Mann, der je so etwas für mich getan hat. Er hat den Produzenten klar gesagt, dass alle Storys über mich einfach nur Unsinn sind.“
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