Die Zahl jener Menschen, die aufgrund einer Coronavirus-Erkrankung intensivmedizinisch betreut werden müssen, steigt weiter und ist am Mittwoch einmal mehr auf einen neuen Höchstwert geklettert. Laut Daten aus dem Innen- und Gesundheitsministerium liegen 176 Personen auf Intensivstationen in Wiens Spitälern, um acht mehr als am Dienstag - und mehr als je zuvor seit Beginn der Pandemie. Der Anteil der britischen Variante am Infektionsgeschehen liegt in Wien mittlerweile bei 90 Prozent.
Der Wiener Gesundheitsverbund machte in den vergangenen Tagen immer wieder auf den Ernst der Lage in den Spitälern aufmerksam. So warnte eine Sprecherin zuletzt, dass sich die Ressourcen zusehends erschöpfen würden: „Wir haben zu viele kranke Patientinnen und Patienten zeitgleich.“
Plus 22 Prozent binnen einer Woche
Auch der Blick über einen längeren Zeitraum zeigt einen starken Anstieg auf den Intensivstationen: Im Vergleich zur Vorwoche betrug der Patientenanstieg auf den Intensivstationen 22,2 Prozent. Es mussten 32 Personen aufgenommen werden. Insgesamt werden mit Stand Mittwoch 639 mit dem Coronavirus infizierte Menschen in Wiener Spitälern versorgt. Der bisherige Höchstwert bei den Hospitalisierungen liegt bei 756 Patientinnen und Patienten (17. November 2020).
In den Spitälern der Bundeshauptstadt gibt es einen Covid-Stufenplan, nach dem die Bettenbelegung in den Spitälern vorgenommen wird. Dabei wird mit den Ordensspitälern - die auch Corona-Patienten betreuen - und den Privatspitäler kooperiert. Im Rahmen des Stufenplanes wird die Planung der Spitalskapazitäten mit dem laufenden Monitoring der Auslastung der Covid-Versorgungsbereiche kombiniert.
Akutstufe sechs von acht erreicht
Im Moment befindet man sich auf Akutstufe sechs von acht. Hierbei sind 230 intensivmedizinische Betten für die Betreuung von Covid-Patientinnen und -Patienten vorgesehen. Darin enthalten sind 90 Betten, die mit High-Flow-Oxygen-Geräten ausgestattet sind. Damit ist eine spezielle Sauerstoff-Therapie für Corona-Patienten möglich.
Insgesamt verfügt der Gesundheitsverbund über rund 6000 Normalbetten sowie 550 Intensivbetten - allerdings in Summe und nicht nur für an Covid-19 erkrankte Menschen. Die Freimachung der Bettenkapazitäten für Corona-Patienten hat daher einen Preis - nämlich die Verschiebung von Operationen. Die Akutversorgung wird jedenfalls immer aufrechterhalten.
Mutationen breiten sich aus
Der Anteil der britischen Variante (B.1.1.7) ist mittlerweile gestiegen und liegt nun bei rund 90 Prozent. Zudem gebe es derzeit „61 aktive Verdachtsfälle“ der südafrikanischen Mutation (B.1.351), berichtete ein Sprecher des Krisenstabes weiters.
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