Nach langen und zähen Verhandlungen steht nun fest, wie der Osten des Landes die Osterfeiertage begehen muss. Über die „Wellenbrecher“, die nun in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland installiert werden, informierten am Mittwochabend Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) sowie die Chefs der betroffenen Bundesländer. Das Paket umfasst ein Schließen der körpernahen Dienstleister und des Handels rund um das Osterfest - fürs Shoppen braucht man nach dieser „Cool-down-Phase“ dann ebenfalls Zugangstests. Die Schulen gehen nach den Osterferien ins Distance Learning über - öffnen sie dann wieder, wird auf PCR- anstatt der Nasenbohrertests gesetzt. Von Gründonnerstag bis einschließlich Dienstag nach Ostern gelten die Ausgangsbeschränkungen auch wieder tagsüber.
Das sind die Regeln für den Osten Österreichs im Detail:
Anschober: Nun „Wellenbrecher“ installieren
Das Ziel sei, „Wellenbrecher“ zu installieren - durch die Reduktion von Kontakten, den weiteren Ausbau von Testungen und die Ausweitungen von FFP2-Masken, so Gesundheitsminister Anschober. In den nächsten zwei Wochen soll der Betrieb nun massiv runtergefahren werden. „Das Leben einzuschränken, tut die Regierung und das tut auch der Nationalrat nicht gerne, es ist aber richtig und wichtig, das Notwendige zu tun“, so Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. Auf „faktenbasierter Grundlage“ seien die Entscheidungen getroffen worden, nicht aufgrund „eines Tunnelblicks auf die Zahlen“.
Mikl-Leitner verwies auch auf die Halbierung der Gültigkeitsdauer bei den Einreisetests der Pendler aus anderen Ländern auf 72 Stunden sowie die Ausreise-Testpflicht ab Donnerstag in zwei niederösterreichischen Bezirken. Sie habe allerdings für ein Offenhalten des Handels plädiert. „Wir haben uns bewusst gegen einen zweiwöchigen Lockdown entschieden, sondern für eine Ruhephase von vier Tagen“, so die Landeshauptfrau.
Doskozil: „Ausgangslage klar und deutlich“
Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil - stimmlich nach seinen Stimmbandoperationen weiterhin angeschlagen - sagte, es sei sehr intensiv diskutiert worden, weil auch das Meinungsspektrum der Experten unterschiedlich gewesen sei. Die Ausgangslage sei aber „klar und deutlich“: Ausgehend von Wien habe man massive Probleme im Spitals- bzw. Intensivbettenbereich. Es sei aber wichtig, dass die Bevölkerung bei den Maßnahmen mitgeht - und jetzt müsse man in die nächste schwierige Phase gehen. Geschlossenheit zu zeigen, sei in den nächsten Wochen wichtig, ebenso wie ein klares Ziel zu formulieren: „Jetzt ist die Phase, wo wir Verantwortung übernehmen müssen.“
Anschober: „Es ist nicht die Zeit für Öffnungen“
Die Auswirkungen der britischen Virusmutation seien dramatischer, als man das bisher angenommen habe, führte Anschober aus. Im Osten Österreichs wüte die Mutation „viel dynamischer“ - vor allem in Wien seien die Intensivstationen dadurch enorm belastet. Für die nächsten beiden Wochen werde die Auslastung weiter ansteigen - man sei derzeit bei 165 Intensivpatienten, auf bis zu 260 dürfte die Zahl bald angestiegen sein. Er sei sehr froh, dass über das Wochenende nun ein Umdenken eingesetzt habe, was Lockerungen angehe - dass Öffnungsschritte nun abgesagt seien. „Es ist nicht die Zeit für Öffnungen“, so Anschober.
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