Günstigen Wohnraum für obdachlose Menschen verspricht die US-Baufirma ICON mit ihren Häusern aus dem 3D-Drucker, die im Rahmen des „Community First! Village“ am Stadtrand von Austin, Texas, entstehen. Mit dem 70-jährigen Tim Shea hat nun der allererste Obdachlose in den USA ein derartiges Haus bezogen.
Er hoffe, dass er hier bis ans Ende seiner Tage leben könne, sagte Shea der „New York Post“ nach Bezug seines knapp 38 Quadratmeter großen Häuschens aus dem 3D-Drucker. Laut dessen Hersteller ICON ist Shea der erste Obdachlose in den USA, der in einem derartigen Haus lebt. Viele weitere sollen noch folgen: Auf dem 51 Hektar großen Areal der „Community First! Village“ sollen einmal rund 500 Obdachlose ein neues Zuhause finden - teils in Wohnmobilen, teils in Mikro-Häusern wie jenen von ICON. Das Unternehmen bietet seine 3D-gedruckten Häuschen in sechs verschiedenen Grundrissen an, jedes verfügt über ein Wohn- und Schlafzimmer, Bad, eine voll ausgestattete Küche sowie eine Veranda. Die Monatsmiete beträgt 300 Dollar (rund 254 Euro).
„Ich fühle mich in diesem Haus umarmt“
Das Beste am Leben in seinem 3D-gedruckten Haus sei, dass es mehr als nur ein Dach über dem Kopf sei, sagt Shea, der aufgrund seiner inzwischen erfolgreich überwundenen Heroinsucht lange Zeit auf der Straße lebte. Es gebe ihm ein „Gefühl der Sicherheit“. „Ich fühle mich in diesem Haus umarmt. Es gibt keine engen Ecken, es ist abgerundet, es fühlt sich an, als würde es mich umhüllen. Ich liebe es einfach, dort zu sitzen und das Innere davon zu betrachten. Es ist einfach ein sehr komfortabler, sehr warmer und einladender Ort, und ich bin so stolz darauf, darin zu leben.“
Shea gehört zu einer wachsenden Zahl von Senioren in Amerika, die Schwierigkeiten haben, bezahlbaren Wohnraum zu erhalten. Vor seinem nun ständigen 3D-Zuhause lebte er in der Gemeinde in einem Wohnmobil. ICON hat bislang gut zwei Dutzend Häuser in den USA und Mexiko gedruckt. Das Unternehmen verfolgt laut Mitgründer und CEO Jason Ballard die Mission, „würdiges Wohnen für jedermann überall zugänglich zu machen“.
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