RKI-Chef überzeugt:

Dritte Welle „lässt sich nur mit Lockdown stoppen“

Wissenschaft
25.03.2021 12:47

„Osterruhe“, „Pilotregionen“, Ausreisetestungen aus einzelnen Gebieten - die Menschen werden nicht nur zunehmend Pandemie-müde, es wird auch immer schwieriger, die derzeit gültigen Corona-Regeln im Blick zu behalten. Der Chef des deutschen Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, mahnt in dem Zusammenhang die zentrale Bedeutung von Lockdowns im Kampf gegen die Pandemie ein. Ohne einen solchen ließe sich die derzeit anrollende dritte Infektionswelle nicht stoppen.

Während sich der Osten Österreichs auf einen kleinen „Oster-Lockdown” vorbereitet, steigt auch im Westen die Neuinfektionszahl (R-Wert) wieder bedenklich an. „Wir können diesen Anstieg nicht stoppen, es sei denn mit einem neuen Lockdown”, so Wieler am Mittwochabend im Rahmen einer Onlineveranstaltung der deutschen Botschaft in Washington.

Lothar Wieler, Präsident des Robert-Koch-Instituts (Bild: The Associated Press)
Lothar Wieler, Präsident des Robert-Koch-Instituts

„Es gibt keine andere Lösung”
Andere „Werkzeuge” zur Eindämmung der dritten Welle stünden derzeit nicht zur Verfügung. Das RKI rechnet damit, dass rund 80 Prozent der Bevölkerung gegen das Virus immun sein müssten, um eine neue Welle zu stoppen. „Bis das erreicht ist, werden wir nicht sicher sein”, mahnte Wieler. Es gebe also keine andere Lösung als abzuriegeln, solange nicht ein Großteil der Bevölkerung eine Immunität entwickelt habe.

Impfkampagne „nicht genug wertgeschätzt“
Bis die Impfkampagne so weit fortgeschritten sei, müssten die bekannten Vorsichtsmaßnahmen wie das Tragen von Masken und das Begrenzen von Kontakten weiter befolgt werden. Wieler äußerte aber auch Verständnis für „manche Kritik“ an der Geschwindigkeit der Impfkampagnen.

Mittelfristig der einzigen Ausweg aus der Pandemie - eine Corona-Impfung. (Bild: AP/Virginia Mayo)
Mittelfristig der einzigen Ausweg aus der Pandemie - eine Corona-Impfung.

Er betonte allerdings einmal mehr, dass die Menschen „mehr als froh” sein sollten, dass es gut ein Jahr nach Beginn der Pandemie Impfungen „schon in so großer Menge” gebe. Dies sei ein „außerordentlicher wissenschaftlicher Erfolg”, der seiner Meinung nach „nicht genug wertgeschätzt” werde, sagte Wieler.

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