Ein Covid-Cluster mit mehr als 30 Infizierten hat zur Komplettsperre der Uni Mozarteum geführt. Studenten waren zum Teil unvernünftig, berichten aber auch von mangelhaften Hygienemaßnahmen in Gesangs- bzw. Opernklassen. Mitten in dieser heiklen Situation sorgte kürzlich ein Online-Interview der Rektorin für Empörung.
Zu möglichen Ursachen für den Covid-Cluster nimmt sie nicht die eigenen Professoren in die Pflicht, sondern verweist auf Bauarbeiten beim Gebäude der Stiftung Mozarteum in der Schwarzstraße (nicht identisch mit der Uni), wo die Sänger unterrichtet werden. Ihre verkappte Schuldzuweisung: Die Arbeiter dort hätten häufig keinen Mundschutz getragen.
„Ich habe schon mit Frau Gutjahr gesprochen und sie hat sich mittlerweile für die Aussage entschuldigt. Bei uns verkehren seit vielen Wochen die gleichen Bauarbeiter und es gab noch keinen einzigen positiven Fall“, stellt Tobias Debuch von der Stiftung Mozarteum klar.
Noch weniger Verständnis erntet die so redegewandte und philosophisch gebildete Rektorin für einen fragwürdigen geschichtlichen Ausflug in Sachen „Kreativität von Künstlern in der Krise“, zu der ihr ausgerechnet ein Beispiel aus der dunkelsten Zeit unserer Geschichte in den Sinn kommt. Die Kommentare dazu reichen von „oberflächlicher Gedankenlosigkeit“ über „Schock“ und „blankes Entsetzen“ bis zu „fachlicher und menschlicher Sprach-Entgleisung“. Da sei es nur mehr ein kleiner Schritt zur Verharmlosung, kritisiert eine erboste Leserin.
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