Talk mit Firmenchefs

Van der Bellen will wissen, „wo der Schuh drückt“

Politik
26.03.2021 12:36

Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat sich am Donnerstag im Rahmen eines Online-Talks mit heimischen Vorständen ausgetauscht. Er wollte aus erster Hand erfahren, wie es den Unternehmen während der Corona-Krise geht und „wo der Schuh drückt“. Neben dem derzeit alles dominierenden Thema Corona-Pandemie ging es um Internationalisierung, Fachkräftemangel und die Veränderung der globalen wirtschaftlichen Kräfteverhältnisse.

An dem Gespräch waren Sabine Herlitschka (Infineon), Andreas Bierwirth (Magenta), Herbert Eibensteiner (voest), und F. Peter Mitterbauer (Miba) beteiligt.

Präsident für politische Weichenstellungen
Van der Bellen sprach sich für politische Weichenstellungen bei den aktuellen Herausforderungen aus: „Bei der Corona-Krise als auch bei der Klimakrise war ich positiv davon überrascht, wie viel Unternehmen von sich aus tun, um die Herausforderungen zu bewältigen.“ voest-CEO Eibensteiner sprach den Plan seines Unternehmens an, die Produktion „bis 2050 CO2-neutral“ machen zu wollen.

„Durch den ersten Lockdown im Frühjahr 2020 ist europaweit alles gestanden. Ab dem Sommer ist dann China weltweit am schnellsten wieder in die Gänge gekommen. Und heute sehen wir, China ist bereits auf dem Weg zur wirtschaftlichen Normalität“, so Eibensteiner.

Van der Bellen wollte aus erster Hand erfahren, wo bei den Unternehmen derzeit der Schuh drückt. (Bild: Carina KARLOVITS/HBF)
Van der Bellen wollte aus erster Hand erfahren, wo bei den Unternehmen derzeit der Schuh drückt.

China wichtiger Faktor für Österreich
„Ich sehe durchaus die Gefahr, dass wir in dem Rennen mit China und den USA bestenfalls Mitläufer sind“, so Van der Bellen. China werde schon in absehbarer Zeit ein größeres Bruttoinlandsprodukt als die USA haben. Was China mit dieser neuen Macht machen werde, sei ein wichtiger Faktor „für die EU und auch für Österreich“, so der Präsident. Infineon-Chefin Herlitschka informierte darüber, dass von den 20 größten Halbleiterunternehmen der Welt nur noch drei aus Europa gesteuert werden.

Digitalisierung als Gewinner, Tourismus als Verlierer
„Eine Digitalisierung lebt ganz wesentlich von der Mikroelektronik. Halbleiterunternehmen sind daher systemrelevante Industrie“, so Herlitschka. Magenta-CEO Bierwirth sieht die Digitalisierung als großen Gewinner und den Tourismussektor als großen Verlierer der Krise. Er sprach sich zudem für die Förderung von Frauen aus. Diese gehe vor allem über „die Vereinbarkeit von Beruf und Familie“. Hinsichtlich des Fachkräftemangels sei auch der Zuzug aus dem ländlichen Raum ein Thema.

(Bild: Carina KARLOVITS/HBF)

Mitterbauer, Chef von Miba, einem familiengeführten Industrie- und Technologieunternehmen, wies darauf hin, dass Österreich auf offene Handelswege angewiesen sei: „Wichtig ist jetzt vor allem, die Wettbewerbsfähigkeit Österreichs und Europas zu erhalten.“

Van der Bellen sprach auch den Corona-bedingten Rückstand an Auslandsbesuchen an. „Die sind wichtig, weil Staatsbesuche durchaus auch Türen öffnen können.“

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