Die Bezirkshauptmannschaften sind heillos überfordert. Neben ihren täglichen Aufgaben müssen die Sachbearbeiter auch tausende Corona-Hilfsanträge bearbeiten und nebenbei die Spuren der Corona-Infektionen nachverfolgen. Viele Behörden arbeiten am absoluten Limit – und das am Beginn einer dritten Welle.
Der Covid-Einsatzstab des Landes hat den Hilferuf erhört und will nun Contact-Tracer aus den Gemeinden zur Unterstützung mobilisieren. Die helfen schon jetzt. Weil die IT-Schnittstelle zu den Behörden aber nach wie vor fehlt, sollen die Gemeindebediensteten nun direkt in die Bezirkshauptmannschaften entsandt werden. Von bis zu 150 Helfern sprach Landeshauptmann Wilfried Haslauer am Mittwoch im Landtag, die so die überforderten Behörden ab April freispielen sollen.
Nicht einmal 40 neue Unterstützer gemeldet
Tatsächlich fällt die erste Bilanz aber sehr mager aus: Nicht einmal 40 Mitarbeiter haben sich bis zur gesetzten Frist am Freitag zur Unterstützung bereit erklärt. Dabei sprach das Land stets von einem enormen Pool von 564 Gemeinde-Tracern. „Wir versuchen gerade einen Probebetrieb aufzustellen. Bei der derzeitigen Infektionslage brauchen wir ohnehin nicht 564 Mitarbeiter aus den Gemeinden“, betont Krisenstabsleiter Markus Kurcz. Einen Tag pro Woche werden die Helfer im Einsatz sein.
Gemeinden brauchen ihre Mitarbeiter selbst
Ob sich überhaupt mehr Kräfte mobilisieren lassen, ist fraglich. Denn die Bediensteten werden vor Ort in den Gemeinden gebraucht. „Wir können einen Mitarbeiter entsenden, den wir im Stadtbetrieb kompensieren müssen“, sagt Oberndorfs Stadtchef Georg Djundja. Hallein schickt vorerst drei Mitarbeiter. Aus Tamsweg kommen vier Helfer. „Das geht, weil bei uns das Hallenbad geschlossen ist und wir so Kapazitäten haben“, so Bürgermeister Georg Gappmayer.
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