Italien greift durch

Lockdown: Bis Mai kein Essen und Trinken im Freien

Ausland
27.03.2021 08:38

Die italienische Regierung greift im Kampf gegen die Corona-Pandemie erneut hart durch und verlängert die bisher geltenden Einschränkungen über die Zeit nach Ostern hinaus bis zum 30. April. Erst ab Mai kann Italien mit einer Lockerung der strengen Regeln rechnen. Die Menschen dürfen nicht mehr im öffentlichen Raum essen oder trinken und sollen ihre Häuser nur noch für lebensnotwendige Wege verlassen, wie etwa zum Einkaufen oder für Arztbesuche.

Damit steht den Italienern wie schon im Vorjahr ein Frühling innerhalb der eigenen vier Wände bevor.

Öffentliches Leben stark eingeschränkt
Während der R-Wert im Vergleich zur Vorwoche von 1,16 auf 1,08 gesunken ist, sollen alle 20 italienischen Regionen je nach Infektionszahlen orange oder rot sein. Bis zum 30. April wird es Italien-weit keine gelben Regionen geben. Über die Osterfeiertage vom 3. bis zum 6. April ist ganz Italien eine rote Zone. Das öffentliche Leben wird damit weiterhin sehr stark eingeschränkt, denn Bars, Restaurants und die meisten Geschäfte bleiben zu.

Gut besuchte Ausgehviertel wie hier in Mailand im Frühjahr des Vorjahres. Das möchte die italienische Regierung heuer mit aller Macht verhindern. (Bild: AP)
Gut besuchte Ausgehviertel wie hier in Mailand im Frühjahr des Vorjahres. Das möchte die italienische Regierung heuer mit aller Macht verhindern.

Kurve der Epidemie verlangsamt sich
Die Experten sind indes optimistisch, dass die Maßnahmen bald greifen werden. „Die Epidemiekurve verlangsamt sich. Wir beobachten erste Signale der Stabilisierung mit einem Rückgang der Neuinfektionen“, sagte der Präsident von Italiens Oberstem Gesundheitsinstitut (ISS), Silvio Brusaferro, am Freitagabend.

Nach Ostern sollen die Schulen schrittweise wieder öffnen. Kinder bis zur sechsten Schulstufe können wieder zurück in die Klasse. Um die Rückkehr zum sicheren Präsenzunterricht zu erleichtern, sollen Schüler wöchentlich getestet werden, lautet ein Vorhaben der Regierung. Dagegen gab es am Freitag Italien-weit Proteste von Eltern und Schülern.

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Zwar gibt es keinen Impfzwang in Italien, doch es geht nicht, dass nicht-geimpftes Personal im Gesundheitswesen mit Kranken in Kontakt kommt.

Premier Mario Draghi

Regierung geht hart gegen Impfverweigerer vor
Die italienische Regierung von Premier Mario Draghi will außerdem hart gegen Impfverweigerer im Gesundheitssystem vorgehen. Mitarbeiter des Gesundheitspersonals, die sich nicht impfen lassen wollen, sollen entweder vom Dienst suspendiert werden oder Aufgaben erhalten, die sie nicht mit Patienten in Kontakt bringen.

Der italienische Premierminister Mario Draghi (Bild: AP)
Der italienische Premierminister Mario Draghi

Laut Regierungsangaben wurden bereits 75 Prozent der Mitarbeiter im Gesundheitswesen und 70 Prozent der Bewohner von Altersheimen gegen Corona geimpft.

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