Die Weigerung der katholischen Kirche, homosexuelle Partnerschaften zu segnen, stößt in Österreich mehrheitlich auf Ablehnung. Laut einer Umfrage haben 64 Prozent der Österreicher kein Verständnis für das Nein der Glaubenskongregation im Vatikan. Scharfe Kritik kommt vom Wiener Dompfarrer Toni Faber. Er kündigt an, Homosexuellen Paaren den Segen nicht zu verweigern.
„Wenn ich den Auftrag hätte, mit zwei Textseiten den größtmöglichen Schaden für die Kirche auszulösen, dann würde ich genauso einen Brief schreiben, wie ihn die Glaubenskongregation jetzt verfasst hat“, sagt Faber: „Es ist geradezu verrückt, dass man sich mit so einem Thema vor Ostern ins Gerede bringt. Wie dieses Schreiben die päpstliche Approbation erlangen konnte, weiß ich nicht. Vielleicht wurde es Papst Franziskus schlicht untergejubelt.“ Er werde gleichgeschlechtlich liebende Paare nicht nach Hause schicken.
Partnerschaft muss „den Plänen Gottes dienen“
Die Glaubenskongregation in Rom hatte am 15. März ein Nein zur Segnung homosexueller Partnerschaften durch die katholische Kirche deponiert. In dem sogenannten Responsum ad dubium (Antwort auf einen Zweifel) heißt es, Segnungen menschlicher Beziehungen seien nur möglich, wenn damit den Plänen Gottes gedient sei.
Auch Schönborn „nicht glücklich“
Unzulässig sei jede Segnungsform, die homosexuelle Partnerschaften anerkenne. Die christliche Gemeinschaft sei aber aufgerufen, Menschen mit homosexuellen Neigungen zu respektieren. Mehrere Bischöfe kritisierten den Erlass. Auch der Wiener Kardinal Christoph Schönborn zeigte sich darüber „nicht glücklich“.
Laut der von Unique Research durchgeführten Umfrage (800 Befragte, maximale Schwankungsbreite 3,5 Prozent) können nur 13 Prozent die Ablehnung der Homosexuellen-Segnung nachvollziehen. 21 Prozent geben an, es sei ihnen egal, was die Kirche mache. Drei Prozent machten keine Angaben.
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