Österreich holt im EU-weiten Ranking bei den Corona-Schutzimpfungen auf und liegt seit einigen Tagen konstant auf Platz 6. Mehr als 16 Prozent der impfbaren Bevölkerung haben mit Stand Freitag zumindest eine Dosis verabreicht bekommen. Derzeit werden laut Gesundheitsministerium durchschnittlich 33.446 Impfungen pro Tag durchgeführt. Die Gesamtzahl der durchgeführten Impfungen ist damit auf fast 1,5 Millionen gestiegen. EU-weit ist Malta mit Abstand Spitzenreiter, gefolgt von Ungarn und Estland.
Österreichs Sprung im Ranking liegt offenbar nicht an der Aussetzung des AstraZeneca-Impfstoffs in anderen Ländern. Dänemark gab diesen Schritt am 11. März bekannt, andere Länder wie Deutschland, Frankreich und Italien zogen wenige Tage nach. Aber schon ab 10. März gab es in Österreich einen deutlichen Anstieg bei den verimpften Dosen (siehe Grafik unten). Besonders zwischen 11. und 16. schnellte diese Zahl nach oben. In dieser Zeit fand im Tiroler Bezirk Schwaz die Aktion zur Durchimpfung der Bevölkerung statt.
Impftempo soll weiter gesteigert werden
In den nächsten Wochen sollten die Impfzahlen aus mehreren Gründen noch schneller ansteigen. Einerseits deswegen, weil der zeitliche Abstand zwischen erster und zweiter Impfung bei den Impfstoffen von Biontech/Pfizer und Moderna vergrößert wird. Ab April soll es auch deutlich mehr Impfstoff geben: Das Gesundheitsministerium erwartet für das zweite Quartal voraussichtlich rund 6,9 Millionen Impfdosen. Das sei eine Verdreifachung im Vergleich zum ersten Quartal.
Mehr verfügbares Personal
Weil Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) am Freitag per Erlass die Arbeitszeitregelung für Personal im Impfprogramm aufhob, sollen Impfungen weiter beschleunigt werden. Für Impfungen unerlässliches Krankenhauspersonal sowie Beschäftigte in der Impfstofflieferung können nun auch außerhalb der gesetzlich geregelten Arbeitszeiten arbeiten. Kocher hofft dadurch auf mehr Tempo im Kampf gegen die Corona-Pandemie: Durch mehr verfügbares Personal solle eine schnellere Impfung der Bevölkerung ermöglicht werden.
Auch sollen mit den zusätzlichen personellen Ressourcen Impfstoffanlieferungen an Wochenenden und Feiertagen leichter bewerkstelligt werden können. Bisher hieß es immer, das eher gemächliche Tempo bei den Impfungen in Österreich liege an Impfstoffmangel und nicht an zu wenig Personal.
Alle bis zum Sommer geimpft?
Im derzeitigen Impftempo wird laut der Website pandemieende.at, die unter anderem Daten der AGES hochrechnet, am 20. Oktober 2021 eine landesweite Herdenimmunität von 70 Prozent erreicht. Zu hoffen ist, dass durch vermehrt verfügbaren Impfstoff die Geschwindigkeit weiter beschleunigt werden kann. Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hatte Anfang März versprochen, dass bis zum Sommer jeder der wolle, geimpft worden sei.
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