Stützen gehen verloren

Keine Proben: Existenzangst der Chöre nimmt zu

Kärnten
28.03.2021 14:00

Seit einem Jahr sind keine Proben und Auftritte mehr möglich. Ob nach dieser Pandemie alle 20.000 Sänger in Kärnten noch singen wollen, ist fraglich. Noch ist die Stimmung aber vorsichtig optimistisch.

Wie bei allen Musikanten steht auch bei den Kärntner Sängerinnen und Sängern seit einem Jahr die Welt still. Es gibt keine Proben und Auftritte schon gar nicht. Insider befürchten, dass es nach der Corona-Krise den einen oder anderen Verein gar nicht mehr geben könnte. 

Doch Horst Moser, der Obmann des Kärntner Sängerbundes, beruhigt: „Bisher hat noch kein Chor das Handtuch geworfen und die Stimmung unter den Vereinsmitgliedern ist zumindest immer noch vorsichtig optimistisch.“

Horst Moser, Obmann des Kärntner Sängerbundes (Bild: Hronek Eveline)
Horst Moser, Obmann des Kärntner Sängerbundes

Motivation geht verloren
Eine Gefahr sieht der Chef von 360 Mitgliedsvereinen und rund 8000 Sängern allerdings schon: „Vor allem ältere Sängerinnen und Sänger könnten die Geduld verlieren; ihnen fehlt es an Motivation. Und sie sind doch die Stützen und gute Seelen vieler Chorgemeinschaften.“ Zudem sei für viele das Chorsingen Halt, Hoffnung und damit ein wichtiger Teil im Leben.

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Noch ist die Stimmung in den Vereinen vorsichtig optimistisch. Es besteht aber die Gefahr, dass einige nach der Krise nicht mehr motiviert sind – und als Stütze fehlen.

Horst Moser, Obmann des Kärntner Sängerbundes

Mehr als 80.000 Volkskulturträger
In Kärnten gibt es – inklusive Schul- und Kirchenchöre – fast 20.000 Sänger in knapp 1000 Ensembles und in Summe mehr als 80.000 Volkskulturträger. Sie tragen auch gehörig zur Wertschöpfung im Lande bei, und diese Zahl soll bei beachtlichen 15 Millionen Euro liegen. „Die Sänger brauchen Trachten, Schuhe, Benzin, um zu den Proben und Auftritten fahren zu können. Sie konsumieren in den Wirtshäusern und machen Ausflüge“, so Moser.

Die Jahreshauptversammlung des Sängerbundes wurde auf 11. 9. verschoben; geplant sind Chorleitertag (18.9.) und Schulungen (11.-16. 7.).

Wilfried Krierer
Wilfried Krierer
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